Burgstaller: Felsbilder tmd »Inschriften im Toten Gebirge erscheint es daher, der Wissenschaft jenes umfangreiche Fundmaterial sobald wie möglich zugänglichzu machen, das im Laufe der letzten Jahre im Vorgelände des Warschenecks un Toten Gebirge festgestellt und aufgenommen werden konnte. Nach den ersten Zeitungs meldungen durch Außenstehende, die von unseren Arbeiten hörten, und einem von uns selbst der Tagespresse übergebenen Vorbericht veröffentlichen wir hier das Inventar der bisherigen Funde, behalten uns aber vor, deren ausführliche wissenschaftliche Auswertung zugleich mit dem einschlägigen Vergleichsmaterial in einer späteren Publikation vorzulegen. Über die Geschichte der Auffindung der Anlage durch Herrn Wildmeister Franz Gressenbauer, Spital a. F., hat der Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Spital a. F., Herr RevierfÖrster Werner Kiesenhofer, in seinem Vorwort bereits berichtet. Ich selbst wurde im Spätherbst 1957 durch Herrn Hauptlehrer Ludwig Lauth, Micheldorf, auf die Entdeckung der Felsinschriften und -bilder aufmerksam gemacht und mit Brief vom 9. Fe bruar 1958 von Herrn Förster Kiesenhofer genauer über die Lage des Fundplatzes unterrichtet. Da einige der mir von Herrn Kiesenhofer übersandten Nachzeichnungen Ähnlichkeiten mit Wegemarken aufwiesen, wie sie aus den Überlieferungen von Erzsuchern bekannt wurden, und im südlichen Bezirk Kirchdorf, wo die Fundstelle liegt, auch Sagen über die Erz und besondere Gesteine suchenden „Venediger Mandln" aufgezeichnet wurden, ersuchte ich den Geologen und nunmehrigen Direktor des oö. Landesmuseums, Herrn Oberrat Dr. Wilhelm Freh, mich schon bei der ersten Begehung des Geländes zu begleiten. Seither haben wir das Fundgebiet wiederholt untersucht und wurden dabei in liebenswürdiger Weise von den Herren Fr. Gressenbauer und W. Kiesenhofer unterstützt, ohne deren Hilfe wir unsere Aufnahmen nicht in befriedigendem Ausmaß hätten durchführen können. Wir möchten daher nicht versäumen, ihnen auch an dieser Stelle unseren herzlichsten Dank zu sagen. Nachdrückliche ünterstützung erfuhren wir bei der Aufnahme und Inventarisierung der Felsbilder auch durch Herrn L. Lauth, der mich nicht nur mehrmals im Gelände begleitete, sondern auch die Reinzeichnung der maßgetreuen Aufnahmen übernahm und selbst die Vermessung der Bildflächen auf Felsen XH und XIV durchführte. Außerdem hat Herr L. Lauth in sorgfältiger und zeitraubender Kleinarbeit unsere schriftlichen und zeichnerischen Bestandsaufnahmen an Hand zahlreicher Lichtbilder überprüft und ergänzt. Die Ent deckungen, die er dabei gemacht hat, sind im Text unter Nennung seines Namens vermerkt. Herr Dr. W. Freh hat sich, wie seine Beiträge in diesem Bericht dartun, vor allem der Auf nahme der Situation und der Untersuchung der petrographischen Verhältnisse gewidmet. FÜNDBERICHT Die Fundstelle, das größte bisher in Österreich entdeckte Gelände dieser Art, ist ein in Luftlinienerstreckung ungefähr 500, in Breitenausdehnungetwa 90 Meter großes Felssturzgebiet, das sich im Bereich des zu den nördlichen Kalkalpen gehörigen Toten Gebirges im südlichen Teil des pol. Bezirkes ELirchdorf a. d. Krems in Oberösterreich befindet (Tafel I, 1, 2). Dort liegt in der Nähe des großen Gebirgsstockes des Warschenecks zwischen den steil abfallenden Wänden des Stubwieswipfels und des Schwarzecks in ungefähr 1300 m Höhe, etwa 400 m unterhalb des moorigen Talbodens, den hier der alsbald in Karstformation
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