OÖ. Heimatblätter 1961, 15. Jahrgang, Heft 2/3

Oberösterreichische Heimatblätter Uber dem Schachbrett zeigen die photographischen Aufnahmen besser, als sie mit freiem Auge ausgenommen werden können, eine Reihe von sehr stark verwitterten schriftartigen Zeichen, darunter ein hochgezogenes Malzeichen, nach unten bzw. nac-h oben gerichtete Pfeile, ein sich kreuzendes Winkelpaar, mehrere Dreisprosse, zwei peitschenartige Haken, eine Art Fünfstern, eine wellenartige Linie usw. An den äußersten Partien der Felswand rechts liegen, in einer Entfernung von 40 cm von einander, zwei sechsstrahlige Sterne (6 bzw. 5 cm) und ganz rechts ein Halbbogen mit einem Kreuz als Bekrönung (5 cm, Wappen von Stift Spital?). BUdfelsen XIH Obwohl Felsen XH unmittelbar benachbart, erreicht man Fels XHI infolge des hier be sonders unwegsamen Geländes nicht, ohne vorher einige Terrainschwierigkeiten zu über winden. Die im rechten Winkel zur Zone A des zuletzt beschriebenen Felsens stehende, mehrere Meter lange Wand ist nur mit wenigen Zeichen bedeckt (Aufn. 14). Zunächst sehen wir das nur 40 cm über dem Niveau liegende, bei günstigen Lichtverhältnissen deutlich hervortretende Bild eines 20 cm langen, schräg nach aufwärts ziehenden gehörnten Tieres, dessen mächtiges Geweih mit den auf Felsen V beobachteten Zeichnungen derselben Tierart übereinstimmt. Wieder ist das Haupt stark ausgeprägt, die 6 cm großen Hörner sind nach außen gebogen (Tafel VHI, 30). Unmittelbar darüber befindet sich ein aufrecht stehender Rhombus (10 cm) neben einer mit kräftigen Strichen ausgeführten Figur eines Dreieckes (Basis 13, Höhe 11 cm), dessen Höhenlinie schaftartig nach unten verlängert ist und dabei einen 6 cm großen, nach rechts abgesetzten Fuß zeigt (Tafel VHI, 31). Mehrere neben den beiden Dreieckseiten eingegrabene Linien lassen, wie dies auch an anderen Felsen, zum Beispiel IX, beobachtet werden konnte, erkennen, daß der Zeichner bei der Ausführung seiner Arbeit wiederholt angesetzt hat, ehe er sich mit dem Ergebnis seiner Bemühungen zufrieden gab. Nahe diesem Dreieck ist ein großes M zu erkennen, in dessen Abwinkelung ein nach oben gerichteter Pfeil sitzt. Links seitwärts über der Tierzeichnung sehen wir ein flaches Dreieck (Basis 10 cm) mit Höhenlinie und Schaft (15 cm) und darüber ein 12 cm großes Kreuz, dessen Balkenarme (wie auf Felsen II) leicht nach oben erhoben sind. Auf der anschließenden, nach Westen abgewinkelten Fläche derselben Bildwand erkennt man ein weiteres geschäftetes Dreieck (12 cm) und rechts unten eine 10 cm große aufrecht stehende Raute mit betontem Mittelpunkt. Bildfelsen XIV („Rollende Lueg")^® Während alle bisher beschriebenen Felsen im unmittelbaren Bereich der einer wilden Urlandschaft gleichenden „Höll" liegen, befinden sich die beiden letzten Felswände, die noch mit Inschriften oder anderen Ritzungen versehen sind, in beträchtlicher Entfernung davon. Man gelangt zu ihnen, wenn man dem die Höll durchziehenden Pfad weiter folgt und nach längerem Anstieg das Plateau erreicht, das von der Höll durch die schon genannte Talsenke getrennt ist, noch besser aber, wenn man umgekehrt vom Linzerhaus auf sie zugeht. Der Die mundartliche Aussprache des Namens läßt die Möglichkeit der Schreibungen Lueg, Luag, Lurg offen.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2