Oberösterreichische Heimatblätter einzustellen, der mit der gegenüberliegenden Veste Neuhaus eine Absperrmöglichkeit der Donau geboten hatte. Sonst hätte ein landesfürstliches Verbot an sich allein genügt, noch dazu nach der Niederlage der Schaunberger. Ob der Vertrag eingehalten worden ist oder nicht, ist urkundlich nicht belegt; fest steht jedoch die Tatsache, daß gegenüber der Veste Neuhaus, auf einem, aus dem Hange vor springenden Sporne ein Purchstal angelegt ist, mit dem Kernwerke an der Spornspitze, Hauptgraben mit Wall und vorgelegtem kleinerem Graben und Vorwall von Hangseite zu Hangseite laufend. Die Unterscheidung zwischen Purchstal und Veste mit Erteilung der Baugenehmigung für eine Veste nach Landesrecht tritt uns in den folgenden Urkunden von 1369 über den Ausbau des Purchstals Stein bei Liebenstein zu einer Veste® entgegen: „Wir Albrecht von Gottes genaden herzog ze Österreich ze Steyr ze Karnten ze Grän graff ze Türoll thuen kunt für uns und unseren lieben brueder herzogen Leopolden, dass wir unssern getreuen Andren den Grueber durch der dienst willen die er uns gethan hat und die er unss noch fürbaz gethuen mag und soll gegunet haben und erlaubeten gunnen und er lauben auch, dass er das purkstal genannt der Stain bey Liebenstein aufvahe und darauf ein vössten bauen mag, und sol er und seine erben wartunt und gehorsamb seyn und unss ze unsern notturften offen haben an iren mörkhlichen schaden und auch unss noch unsern landleuthen daraus kheinen schaden thuen des yemand gestaten daraus ze thuen an alles gevärt. Mit urkhunt des brieffs, geben zu Linz am freytag nach S. Michelstag nach Kristi gepurt dreyzehenhundert jar darnach in dem neun und sechzigistem jar." Dazu der Gegenbrief (Revers) des Andrä Gruber: „Ich Andre der Gruber vergich offenlich mit disen brief für mich und für mein erben, wan mir der hochgeborn fürst mein genediger herr herczog Albrecht von Österreich etc. gunnet und erloubet hat das purchstal genant der Stayn bei Liebenstein aufczevahen und darauf ain veste ze pawen, hab ich in dem hochgebornen Fürsten herczog Leupolten von Österreich etc. seinem bruder ouch meinem genedigen herren und iren erben verhaizzen und gelobt für mich und für mein erben verhaizze und gelob ouch mit disem briefe, daz wir mit der egenanten vesten warten und gehorsam sein sullen und wellen zu allen iren noeten, und in die offen haben an unsern merkhlichen schaden und auch in noch irn lantleuten darauz chainen schaden tun noch es yemand ander gestaten ze tuen an allen geverde. Und des ze urchunt gib ich der vorgenant Andre der Gruber für mich und die vorgenanten mein erben disen brief besigelten mit meinem anhangunden insigel. Der geben ist ze Lyncz am freitag nach sand Michels tag nach Kristes gepurd dreuzehenhundert jar darnach in dem neun und sechczigistem jare." Die beiden Urkunden beziehen sich auf die abgetragene Veste Stein beim Bauernhaus Steiner, Ortschaft Hühnergeschrei, Bezirk Rohrbach. Das Purchstal in Verbindung mit einem Sitz erscheint in einer Urkunde von 1380: Hanns und Hainrich die Feuchtenpeckhen verkaufen Herrn Hainrich Valckhenstainer ihren Hof zu Feuchtenpach und das Purchstal darunter in der Altenfeldner Pfarr*. ® Oö. Urkundenbuch 8, S. 435—436. * Oö. Urkundenbuch 9, S. 915.
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