Aschauer: Die oberösterreichlsdien Eisenbahnen bahnhofes nicht verwendet werden durften, mußten sich die Bemühungen des Bundesbahn direktors Ministerialrat Ing. Friedrich Hohenbühel (1880—1941) auf den Um- und Ausbau des alten Aufnahmegebäudes (Abb. 27, 28) beschränken. Nach teilweiser Abtragung des alten Bahnhofgebäudes im Frühjahr 1934 wurde an Stelle des niedrigen Mittelteiles eine stattliche Mittelhalle für die Kassenschalter gebaut, die zugleich als Abfahrts- und Ankunftshalle zu dienen hatte; die Seitenflügel wurden der neuen Gliederung angepaßt. (Abb. 29). Der nach den Plänen des Architekten Anton Wilhelm" (Abb. 35) durchgeführte Umbau war im Okto ber 1936 vollendet (feierliche Betriebsaufnahme am 25. Oktober). Die notwendige Unter führung der Wiener Reichstraße am östlichen Bahnhofsende wurde 1936/37 gebaut urid im November 1937 vollendet. Auf dem nach Abbruch der alten Frachtenmagazine freigewordenen Platz wurden vom Bundesbahndirektor Ing. Hohenbühel die Schaffung einer Grünanlage und Baumpflanzungen veranlaßt; unter verständnisvoller Mithilfe der Stadt entstand daraus der heute allgemein bewunderte Bahnhofpark. Im vorliegenden Zeitabschnitt entstand im Salzkammergut in der Feuerkogelbahn von Ebensee auf die Hochfläche des Höllengebirges die erste Seilschwebebahn Oberösterreichs mit der Bergstation in 1569 m Seehöhe. Die durch die Tatkraft eines Einzelnen, des Ebenseer Schustermeisters Rudolf Ippisch (1878-1953)1^ (Abb. 39), nach außerordentlichen Schwierigkeiten zustande gekommene Seilbahn (System Bleichert-Zuegg) nahm am 26. Juni 1927 den Betrieb auf und entwickelte sich zu einem ungeahnten Anziehungspunkt des Fremdenverkehrs; im Jahre 1942 wurde eine Jahresleistung von 186.000 Fahrgästen erreicht. Die Verlegung des Kohlenabbaues aus dem Wolfsegger Gebiet in den westlichen Teil des Hausruck hatte 1925 den Bau eines kalorischen Kraftwerkes in Timelkam zur Folge; für die Zufuhr aus dem neu erschlossenen Kohlenbergwerk Ampfelwangwurde statt der zunächst eingerichteten Rollbahn im Jahre 1927 eine 12 km lange normalspurige Nebenbahn nach Timelkam gebaut; den Betrieb führt die Wolfsegg-Traunthaler Kohlenwerks-Gesellschaft. Ferner wurde in den Jahren 1919 bis 1923 im oberen Ennstale zur Erleichterung der Holzgewinnung die schmalspurige (0,76 m) Reichraminger Waldbahn — von der gleichnamigen Bahnstation abzweigend — nach Brunnbach, 22 km lang, von der österreichi schen Bundesforstverwaltung gebaut, die auch den Betrieb führt; 1947—1951 wurde die Waldbahn ins Hintergebirge, 15,9 km lang, fortgesetzt. Beiden vorgenannten Bahnen ist eine „beschränkt öffentliche" Personenbeförderung zugestanden, ersterer seit 1943, der letzteren seit 1953. Große Veränderungen brachte die von März 1938 bis Mai 1945 bestehende Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich und damit der österreichischen Eisenbahnen in die deutschen Reichsbahnen. Durch Streckenzuweisung aus dem südböhmischen Raum (bis Kaplitz) und Angliederung von Salzburger und Tiroler Bahnlinien erhielt mit 1. Juli 1938 die nun mehrige Reichsbahndirektion Linz die bisher größte Ausdehnung (1624,3km); die Direktion umfaßte über den bisherigen Bereich hinaus die Hauptlinien von Amstetten über Salzburg bis Wörgl, im Süden bis Hieflau, Selzthal und Bischofshofen. Dem — nun Ober donau genannten — Bundesland wurde der Bezirk Aussee eingegliedert. Der Verwaltungs dienst wurde nach dem Muster der Reichsbahnen eingerichtet.
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