Aschauer: Die oberösterreichischen Eisenbahnen Betrieb genommen werden. Den höchsten Punkt erreicht die Linie in der Station Klachau (Steiermark) in 833 m Seehöhe; die Höchststeigung beträgt 27,3 Promille. Mit dem Ende der siebziger Jahre beendeten Ausbau der Hauptbahnlinien hatte das ober österreichische Eisenbahnnetz einschließlich der Nebenbahnen und der Kohlenbahn Wolfsegg—Breitenschützing eine Länge von 623,8 km mit Lokomotivbetrieb erreicht, hievon 38,5 km schmalspurig. Bei Planung und Bau dieser aus privater Tatkraft entstandenen Bahnlinien waren die hervor ragenden österreichischen Eisenbahningenieure Karl R. v. Keißler (1808—1879, Abb. 32)' und Karl Freih. v. Schwarz (1817 — 1898, Abb. 33)® neben den österreichischen Bau unternehmern Gebrüder Klein und Theuer maßgeblich tätig. III. Übergang zum Staatsbetrieb. Lokal- und Kleinbahnen (1880 — 1 918) Bis zum Jahre 1880 waren nach und nach in Oberösterreich jene Eisenbahnlinien entstanden, die den Forderungen der Bevölkerung nach Anschluß an den Weltverkehr entsprachen: die Kaiserin-Elisabeth- und die Kronprinz-Rudolfs-Bahn mit ihren Zweiglinien. Nach Er füllung dieser vordringlichen Wünsche wendete sich die allgemeine Aufmerksamkeit einem neuen Zweig des Eisenbahnverkehres, den Lokal- und Kleinbahnen, zu. Die Haupt bahnen benötigten neben den Verbindungen untereinander auch Nebenlinien zur Er schließung des Hinterlandes, um dessen Erzeugnisse den Bedarfsorten rasch und billig zu führen zu können. Diese Nebenbahnen konnten einfacher ausgerüstet, somit sparsamer gebaut werden als die Hauptbahnen; neben der Vollspur (1,435 m) kam auch der Bau von Schmalspurbahnen, in Österreich mit Spurweite von 0,76 m bis 1 m, in Betracht. Von der Regierung wurden die Lokalbahnbauten durch die von 1880 an (zuletzt 1910) erlassenen „Lokalbahngesetze" gefördert, mit denen Erleichterungen der Bau- und Betriebsvorschriften sowie Steuer- und Gebührenbefreiung zugebilligt wurden. Die den Kleinbahnen zuzurech nenden Straßenbahnen („Tramways") fanden in den österreichischen Hauptstädten von 1865 an Verwendung, in Linz von 1880 bis 1897 als Pferdebahn, weiterhin elektrisch be trieben. Inzwischen waren vom Anfang der achtziger Jahre an die Hauptbahnen in den staatlichen Betrieb übergegangen; als Folge der Wirtschaftskrise von 1873 waren auch die großen Privatbahnen notleidend geworden und gezwungen, die Hilfe des Staates zur Deckung der Betriebsabgänge in einem bald untragbar gewordenen Ausmaß in Anspruch zu nehmen. Das Verstaatlichungsgesetz vom 14. Dezember 1877 ermächtigte daher die Regierung zur Erwerbung (Einlösung) verschuldeter Bahnen und zur Betriebsübernahme. Nachdem bereits am 31. Mai 1877 die Braunau-Straßwalchen-Bahn Staatseigentum geworden war, übernahm der Staat am I.Jänner 1880 den Betrieb der Linien der Kronprinz-Rudolfs-Bahn und zwei Jahre später jenen des Netzes der Kaiserin-Elisabeth-Bahn samt der von ihr betriebenen Lokalbahn Vöcklabruck—Kammer. Der als Sektion des K. K. Handelsministeriums am 1. Jänner 1882 errichteten „K. K. Direktion für Staatseisenbahnbetrieb" in Wien mit den ihr unterstehenden K. K. Oberbahnbetriebsämtern (für oberösterreichische Strecken in Linz, Steyr und Salzburg) folgten bei der Umbildung am 1. August 1884 die General direktion der K. K. österreichischen Staatsbahnen in Wien, in den Ländern K. K. Eisen-
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