OÖ. Heimatblätter 1955, 9. Jahrgang, Heft 2/3

Linninger: Orgeln und Organisten im Stift St. Florian 1 Prinzipal im Prospekt, aus 7 Koppel 4 Fuß gutem Zinn 8 Fuß 8 Flöte 4 Fuß 2 Oktav 4 Fuß 3 ,Quint 3 Fuß 4 Superoktav 2 Fuß 9 im Manualklavier der erste Subbaß, 8 Fuß gedeckt und in der untersten Oktav eingerichtet 5 vierfache Mixtur 1 Fuß 10 im Pedalklavier ein Subbaß 16 Fuß. 6 eine gedeckte ,Quint 4 Fuß, diese letzteren 5 Register von gemischtem, jedoch sauberem Zinn Das Manualklavier soll aus sauberem Ebenholz sein, das d und e gebrochen. Der Orgeltisch soll vom Hauptwerk gesondert und nach vorne aufgestellt werden, daß der Organist den Altar im Gesicht, das Orgelwerk im Rücken hat. Die Orgel schien für die Frauenkapelle zu groß. Als die Freistädter davon erfuhren, wollten sie die Orgel für ihre Katharinenkirche erwerben. Der Propst ging aber auf den Verkauf nicht ein, weil ihm die Orgel gefiel und weil die Absicht bestand, die Pfeifen zu einer Orgel auf dem großen Chor zu verwenden 2u). 1702 erhielt Freundt für die Wiederversetzung l4?-d Einstimmung des unlängst neu gemachten Positivs 24 Gulden. Propst Johann Georg verkaufte 1746 die Orgel um 300 fl. an die Stadtpfarrkirche Schöndorf von Vöcklabruck, wo sie mit einigen Änderungen noch vorhanden ist. Nikolaus Rummel aus Linz erhielt für die Aufstellung der Orgel 100 fl. und das alte Orgelwerk im Werte von 30 fl. 1747 baute er für die Marienkapelle eine neue Orgel. Da diese Orgel zwar vorhanden, aber ganz zerlegt ist, kann ihre Disposition nur schwer festgestellt werden. Sie dürfte folgende Register haben: Gedackt Alba Prinzipal 8 Fuß 8 Fuß 4 Fuß Flöte 4 Fuß Oktav 2 Fuß Mixtur, 3-fach 1 Fuß 1911 ließ Ignaz Bruckner, der Bruder des großen Meisters und Kalkant des Stiftes, durch die Firma Mauracher eine neue Orgel bauen, die heute noch in der Kapelle steht. Die vorliegende Arbeit gibt nur einen historischen Bericht über die Orgeln der Florianer Stiftskirche gemäß den vorhandenen Quellen. Vom musikwissenschaftlichen Standpunkt haben darüber Quoika 30 ) und Mertin 31 ) ausführlich geschrieben. Vielleicht bedeutet diese Veröffentlichung doch eine wertvolle Ergänzung dazu. Die Organisten Die Namen der Organisten sind aus verschiedenen Quellen geschöpft, aus Urkunden, Kammereirechnungen, Besoldungsrapularen und Handschriften des Stiftsarchives und den Matrikenbüchern des Pfarramtes. Leider sind die Kammereirechnungen' und Besoldungsrapulare nicht lückenlos erhalten oder in ihnen die Organisten nicht immer namentlich angeführt, so daß die Reihe der Organisten nicht ganz vollständig ist. Die Namen sind in der heutigen Schreibweise wiedergegeben. Die Jahreszahlen bedeuten jeweils ihre erste und letzte Erwähnung. 179

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