Bausteine zur Heimatkunde nicht um eine spätere künstliche Wehrlinie handelt - läge für die durch einen Graben und Wall gesicherte Westgrenze des Pfalzgeländes am nächsten" 10 ). Mit großer Wahrscheinlichkeit haben wir nunmehr die Begrenzung der karolingischen Burg festgelegt und es fällt nicht schwer, mit Hilfe des Schichtenplans und des Valckenborgh-Stiches Grundriß und Aufriß der Curia zu zeichnen, wenn wir auf die zerstörten und nicht mehr rekonstruierbaren Gebäude, wie etwa den königlichen Palas verzichten (Abb. 3). Die Entdeckung des Turmhügels im Zusammenhang mit der Karolingerburg hat aber nicht nur für Linz Bedeutung. Sie läßt auch jeden Zweifel über die Verwendung des Turmhügels in Meik schwinden und bestätigt ganz allgemein ein bisher unbekanntes Grundprinzip karolingischer Fortifikationskunst. Kurt H e t z e r t Anmerlmngen 1 ) F. J u ras c h e k - W. J e n n y, Die Martinskirche in Linz, ein vorka1·01ingischer Bau in seiner Umgestaltung zur Nischenkirche. Linz MCMXLIX. ~) Graf Gerold empfängt durch Bischof Waltrich von Passau die Kapelle des hl. Martin bei der Burg zu Linz als Benefizium zum Nutzgenuß auf Lebenszeit gegen eine jährliche Zahlung von 20 Schilling Silber. Erläutert und übersetzt durch Erich Trink s in Juras c h e k - Jen n y, a. a. 0., S. 65. 3 ) Sonst könnte es z.B. nicht heißen: ,,die Kapelle des hl. Martin bei der Burg zu Linz". 4 ) W. Gör ich, Zur Entwicklungsgeschichte der Stadt Kassel im Mittelalter. Ztschr. d. Ver. f. Hessische Geschichte und Landesk., Bd. 64 (1953). u) K. 0 et t in g er, Das Werden Wiens. Wien 1951. o) über den Turmhügel von Melk und seine Lage bei K. H et z e r, Der Turmhügel als Bestandteil der Großburg. Archaeologia Austriaca, Heft 12, 1953. Anhaltspunkte für den Platz eines Wiks in Linz haben sich, wie auch O et t in g er betont, vorläufig nicht ergeben, doch nimmt dieser Autor an, daß sich die Siedlung Linz vom V. bis ins IX. Jh. auf ·dem Burgberg befand. (Gutachten zu Schloß und Burg Linz, (Manuskript). 7 ) B. H o p e - Ta y 1 o r, The Excavation of a Motte at Abinger in Surrey. Archaeological Journal, Vol. CVII, London 1952. Die Rekonstruktion auch abgebildet bei K. Hetz er, a. a. 0 . ~) Erstmalig wiedergegeben wahrscheinlich durch B r a u n - H o g e n b u r g 1598. Fr. Bachmann, Die alte Deutsche Stadt, Bd. II., Teil 2, Blatt 56. Oeltiuger kennt und zitiert den Stich in seinem Gutachten, beachtet jedoch den Turmhügel nicht. 9) Juraschek- Jeuny, S. 10. 10) Gutachten zu Schloß und Burg Linz, S. 19. Zu Veit Stahel In einer unlängst erschienenen Monographie über den von etwa 1537 bis 1552 als Notar und Stadtsyndikus in Linz wirkenden Veit Stahel1 ) liest man die bedauernde Feststellung, daß außer spärlichen autobiographischen Angaben in dessen „Liber raptitius", der abschriftlichen Überlieferung von 16 Notariatsgeschäften in einem Formelbuch des 16. Jahrhunderts und einem prozeßrechtlichen Traktat aus dem Jahre 1545 fast keine weiteren Quellen existierten, aus denen Näheres über das Wirken dieses bedeutenden Juristen im Dienste der oberösterreichischen Landeshauptstadt erschlossen werden könnte. Die Mitteilung eines archivalischen Zufallsfundes, der Veit Stahel als Mitglied einer Delegation der Stadt Linz vor der niederösterreichischen Kammer in Wien zeigt, dürfte daher nicht unwillkommen sein. 189
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