Bausteine zur Heimatkunde Piarvarchiv Wartberg, umfassend 23 Bände Kauf-Briefprotokolle, Zehentbücher, Urbarien, 12 Bände Aktenabschriften, Korrespondenzschreiben und verschiedene Zusammenstellungen von Millechner, weiters Kirchenrechnungen, Visltationsberichte, Sammlungen usw. und die Chronik eine reiche Fundgrube geschichtlicher Dalen für Wartberg und Umgebung birgt. 1 ~) Diese sechs Untertanen gehörten früher als freies Eigen dem Freistädter Bürger Konrad Pästl (Urbar S. 73), der s,ie am Freitag nach Mittfasten 1409 samt allen Rechten, Nutzungen etc. dem „Beschalden Herwarten Schuester, Purger in Pregarten" verkaufte. Später kamen sie an die St. Anna-Kapelle von Pregarten, die eine Fildalkirche von Wartberg war. Die Steuern von diesen Untertanen (Ostersteuer 2 fl 24 kr, Rüstgeld 15 fl) mußten an das Vizedom-Amt <in Linz abgeliefert werden. D,iese Untertanen hatten beim Sterbefall das Sterbhaupt, d. i. das beste Stück Vieh vom Stall (Pferd, Ochs oder Kuh) oder dem PfarrE'r eine Ablöse von 18 - 20 Gulden zu geben. Handrobot hatten sie nicht zu leisten. Der St. AnnaKapelle kam noch der Iru!lioht-Dienst der drei Pregartner Fleischbänke, die vor der Kapelle waren, zugute, auch der Ertrag der Silberwiese und eines Zehentholzes. Diese UntJertanen waren: der Groß-Benseder in Linna 15, Pfarre Schwertberg, der Niederleitner in Kriechbaum 8, Pfarre Tragwein, der Hirsch zu Hinterleiten, Weinzierl 15, Pfarre Perg, der Hueber zu Lebing 27, Pfarre Allerheiligen, die Kropfmühl zu Altenburg, Dörfl 12, Pfarre Pergkl'rchen, der Wieser auf der Wies, P1iechetsberg 11, Pfarre Münzbaah. 1:1) Außer der Stolagebühr waren besondere Einnahmen des Pfarrers (an diesen hatte auch der Schulmedster als Mesner Anteil) z. B. die Beicht kreuze r, die je zur Hälfte dem Pfarrei· und dem Schulmeister gehörten und jedem jährlich etwa 4,0 Gulden braohten. Für N e u tauf, das war die erste Taufe nach der Wasserweihe zu Ostern oder zu Pfingsten, zahlte der Vater 1 fl 30 kr, war der erste arm, konnte der Betrag auf die folgenden aufg.eteilt werden. Der Schulmeister bekam ein Drittet Ein Vater, dessen Kind nach der Hochzeit zu früh geboren wurde gab 1 fl 30 kr Strafe, wovon auch der Schulmeister ein Drittel bekam. Von jeder Hochzeit hatte der Pfarrer einen „Bescheid" (Bschoad). .,."Ul diesem hatte der Schulmeister keinen Anteil, ebensowenig auch an dem Opfergeld. Kam der Deehant zur Visitierung, gab ihm der Pfarrer außer der Kost einen Dukaten zu'!' Bezahlung der Fahrkosten, die Diener b-ekamen ein Trinkgeld. Wurde der Pfarrer investie,rt, mußte er dem Ordi.nariate in Passau 50 Gulden zahlen. 14 ) Die Geldwä:hrung der Zeit war höchst umständlich. Außer Dukaten und Talern hatte man noch zwei Währungen. 1 Pfund = 8 Schilling = 240 Pfennig, daher 1 Schilling = 30 Pfennig, daneben war die Guldenwährung, wonach 1 Gulden (fl) = 20 Grosehen = 60 Kreuzer (kr), also 1 Groschen = 3 Kreuzer, oder 12 Pfennig,e, somit war 1 Kreuzer 4 Pfennige .wert, 1 Schilling = 7% Kreuzer. Der Reichstaler entsprach 1½ Gulden oder 12 Schilling, der Pfundtaler galt 13 Schilling. Der Doppeltaler war gleich dem Dukaten 3 Gulden Rheirusch wert. 4 Gulden Rheinisch entsprachen 3 Gulden Ungarisch. Zum Wertsvergleich sei angeführt, daß damals eine Durchschnittskuh 12 Gulden kostete. Das Müllerhandwerk zu Kefermarkt von 1617 bis 1703 Ein „Register der Einnamb und A1.1JSgaben Eines Ersamb Handwerchs der l\füllner zu Kefermarkht", das aus den Archivbeständen des Schlosses, Weinberg stammt und im Landesarchiv aufbewahrt ist, gibt uns Aufschluß über die Müllerei der Innung Kefermarkt, zu der nachfolgende Mühlen gehörten (von den beigefügten Jahreszahlen bedeutet die erste die erstmalige Nennung im genannten Register, die zweite die allfällige Nennung im Historischen Ortsnamen-Lexikon von Dr. Schiffmann): 1. Altmühle an der Flanitz, Harterleithen 21 (1619); 2. Aumi.ilhle an der Feldaist, Miesenberg 6 (1624, 1422); 3. Panholzmühle an der Feldaist, Walchshof 7 (1664); 4-. Pibesmühle an der Stampfen, Stampfendorf 11 (1637); 249
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2