OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichische Heimatblätter Die Innung Freistadt, die am 29. 7. 1829 zu diesem Schreiben Stelliung zu nehmen hatte, verhielt sich natürlich ablehnend, sruh sie doch wieder einen neuen Konkurrenten im Handwerk. Greisenegger, der den Bau bereits begonnen hatte, habe selbst die Schuld, wenn er dabei zugrunde gehe, da er falsch rechne. „Allgemein bekannt ist das Unglück, welches die Waldungen der gräflich Kinsky'schen und auch Bouquoi'sohen Herrschaften getroffen und die Baron Hackelbergischen angrenzenden Waildungen bedroht: tausende und abermal:s tausende der herrlichsten Fichtenstämme sind bereits von den sicheren Millionen der Borkenkäfer zerstört, und eine zehnfach vermehrte Zahl derselben erwartet von den neu entstandenen Milliarden dieser Insekten die sichere Zerstörung. Dieses Unglück, dem vielleicht trotz allen angewandten Mitteln nicht mehr Einhalt getan werden kann, wird vielleicht das Aufhören des größten Teiles der darauf angewiesenen Sensengewerken herbeiführen." Auch Greisenegger sei· u. a. mit seinem Holz- und Kohlebedarf auf diese Waldungen angewiesen und müsse seinen Bedarf aus selben beziehen, weil es eine grobe Unwahrheit sei, daß er mit den besitzenden Realitäten für seinen eigenen Holzebdarf gedeckt sei. Bei der von Greisenegger erkauften sogenannten Kauserhütte ( ?) , bei welcher sich ein Waldgrund gegen 300 Joch befinden mag, könne er gar kein Holz mehr beziehen, weil das dortige Holz, wenn überhaupt noc.fü schlagbares vorhanden wäre, zum Betrieb der dortigen Glashütte notwendig -sein würde, allein bekanntlich sei die ganze Realität entholzt, so daß in 50 .Jahren vielleicht noch kein schlagbares Holz dort sein werde. Die restlichen Hölzer grenzen an die vom Borkenkäfer angesteckten Kinskyschen Waldungen und sind, seinem eigenen Geständnis nach, teils vom Borkenkäfer und teils durch Orkane zerstört. Auch die Hackelbergsche Holzschwemme in der Waldaist wird mehrmals in den Zunftschriften erwähnt, so hatte besonders das Sensenwerk „Hammerl" 1m .Stampfentale an Holzmangel dadurch zu leiden, weil das verfügbare Holz der dortigen Umgebung mitgeschwemmt wurde. Das „Hammer!" kaufte daher, weil es von der Herrschaft Ruttenstein - Prandegg - Zell kein Kohlhiolz mehr bekam, das Holz und die Holzkohle über besonderes Bittgesuch bei der Franz Kinsky'schen Herrschaft Harrachstal (1824 - 30). Im Jahre 1852 erzeugte der Sensenhammer „Hammerl an der Stampfen" des Tobia:s Kindler noch 30.000 Sensen, 200 Sicheln und 7200 Strohmesser und zählte 19 Arbeiter. Im Oberhammer des Matthias Greisenegger wurden von 22 Arbeitern im gleichen Jahr 16.000 Sensen und 14.000 Strohmesser erzeugt und im .Saaghammer, der dem gleichen Besitzer gehörte, von 19 Arbeitern 15.000 Sensen und 12.000 Strohimesser. .1857 waren folgende Hämmer Saaghammer (bei Weitersfelden) Oberhammer (bei Weitersfe1den) Riedlhammer (bei Gutau) . Das Hammerl (bei Gutau) . Hangleiten (bei St. Oswald) 224 ' in Betrieb: Inhaber: " " ,, Matthiais Greisenegger Matthias Greisenegiger Sebastian Kindler Tobias Kindler J oh; Mich. Staininger jun.

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