Oberösterreichlsche Heimatblätter aus dem Jahre 1665 von Jakob Vogl aus Reichenhall (Abb. 1). Eine weitere Sammlung von Obernberger Ansichten ist in einer Mappe untergebracht. Beachtenswert ist eine Reihe von Zunft- und Handwerkszeichen. An das Gewerbe der Müller erinnern ein Mühlenrad und eine mit Ladebüchern und Abrechnungen aus der Zeit von 1570 bis 1860 gefüllte Müllertruhe, die auf einem alten Müllertisch steht. In Wandkästen Slind einige in Pergament gebundene Ladebücher zur Schau gestellt. Ein wahres Kleinod ist das aus Zinn gesohnittene Handwerkszeichen der Zimmerleute (Abb. 17). Jüngere Handwerkszeichen beziehen sich auf die gemischten Genossenschaften, oft sind 3 bis 5 Handwerkssymbole in einem Kasten vereinigt (Abb. 16). Von kulturgeschichtlichem Interesse ist ein auf Holz gemaltes Oelbild „Höllenfahrt der Bäcker, Müller und Brauer" (Abb. 12). Eine ähnHch phantastische Dar'Stellung ist auf einem Epitaph im Obernberger Friedhof zu sehen. In der Nische des mit dem Marktwappen und mit Butzenscheiben geschmückten Fensters (einer Spende des Herrn Neueder) sind 3 kleine Zunfttruihen aufgestellt. Ein Teller mit dem Bild Alt-Obernbergs ist ein Werk des Keramik - Meisters Gerling. Daneben sind Erzeugnisse der Töpfer zu sehen, darunter eine grüne Kachel mit einer Ritterfigur, von einem Ofen stammend, von dem noch eine Anzahl Kacheln vorhanden ist. Am Ende der Wand eine Sammlung von Beleudhtungskörpern, wie Spanleuchter, Schmalzleuchter, Windlichter, Kerzenhalter, Stallaternen und Sturmlampen. Die an'Schl!ießende lange Wand ist der Schiffahrt eingeräumt. In der Mitte steht die lebensgroße Doppelkopffigur des hl. Nepomuk (Abb. 9), die einmal bei einem Hochwasser in Obernberg angeschwemmt worden sein soll und bis zum Jahre 1938 in einer Kapelle im Vormarkt Urfahr stand. Ein Haussegen des hl. Nikolaus, einige in Messingblech geschnittene Failmenspitzen, FronleichnamsTragstangen und Kerzenstangen mit den Bildern des hl. Rupert und des hl. Nikolal.Ul geschmückt, reihen sich an. Altertümliche Reisetaschen aus Leder oder Stoff mit bunten Stickereien rufen Bilder vom Heimweg der Schiffleute nach vollbrachter Naufahrt wach. Am linken Ende der Wand ist die grüne Schifferfahne auf,gestelLt, die so schwer war, daß 'Scie auf drei Stangen getragen werden mußte; sie zeigt ein Bild des hl. Nikolaus und eine Ansicht des Vormarktes Urfahr, der auch in ein,igen Aquarellen und Lichtbildern vor Augen geführt wird. Holzsattel, Kummet und Sühl, teils in Originalen, teils in Lichtbildern gezeigt, und die schwere Schifferzunftkasse ergänzen die Sammlung der Erinnerungen an Obernber:gs älteste und wichtigste Innung. .Schließlich sind auch noch die .An3ichten dreier Obernberger Schiffmeisterhä:user beachtenswert, nämlich des Woerndlehauses (18. Jahrhundert)., des Pehamhauses (19. Jahrhundert) und des Kitzmüllerh&lses (20. Jahrhundert). Die nächste Wand zeigt das große Nikolaus-Votivbild von Hirolas Kännzel, datiert 1674, links davon das Wappen des letzten über Obernberg regierenden Passauer Bi'Seihofs, des Kardinals Leopold Ernst Firmian, und rechts eine Tafel, die an die Errichtung eines Archivs im Schloß (1779) erinnert. Bemerkenswert sind einige schöne Waffeleisen aus dem 17. Jahrhundert. 212
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