OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Lang: Das Hei.Inathaus in Obernberg am Inn 1386 eine Eisenbrücke. Leider kam keiner der beiden Pläne zur Ausführung. Von der Inndampfschiffahrt, die 1854 eröffnet, aber schon 1859 eingestellt wurde, erzählen einige Bilder, wie auch die ersten Automobile aus dem Jahre 1911, die den Verkehr zu den Bahnhöfen Antiesenhofen und Obernberg-Altheim vermittelten, in AbbHdungen zu sehen sind. Von der Decke hängt ein Wirtshaussohild, eine Darstellung des Salzburger Boten, der noch 1912 wöchentlich die Strecke Salzburg - Schärding fuhr. Raum IV Kommt man in diesen Raum, in dem Werke heimischer Plastik ausgestellt sind, so glaubt man eine Hauskapelle zu betreten, denn ein vergoldeter Hausaltar mit Tabernakel und den Schreinfigruren des hl. Benedikt und der hl. Scholastika zieht unwillkürlich den Blick auf sich. Zu beiden Seiten des Altars sind annähernd lebensgroße Plastiiken aufgestellt, darunter eine gut ,gearbeitete F'igur des hl. Leonihard. Ueber dem Altar hängt ein Madonnenbild in Oel, eine Kopie nach Albreoht Dürer. Links oben an der Wand ist eine manieristisch anmutende Plastik des hl. Nepomuk angebracht. Eine Großplastik der hl. Barbara hatte als Ankleidefigur gedient. Vor dem Altar sind Holzleuchter mit Holzkerzen und ein Schei:benkreuz zu sehen. Seitlich davon fällt eine Sammlung von mittelgroßen Plastiken auf, darunter eine gotische Madonna und zwei vermutliche '.Dhomas Schwanthaler-Arbeiten, sowie einige Alt-Oettinger Madonnen, wie ::sie in der Obernberger Gegend sehr oft anzutreffen sind. DaZil.l kommen eine Mariazeller Mutter-Gottes und ein als Halbplastik ausgeführter Schmerzensmann, sowie einige kleinere, unbedeutende Figuren. Sehr beachtenswert ist der lebensgroße Grab-Christus, das Werk eines unbekannten Meisters von Rang (Abb. 11). In der Ecke links sind in je einem der drei übereinander gestellten Wandschränke ein Schmerzensmann, eine große und eine kleine Pieta untergebracht. Ferner ist in diesem Raum eine Anzahl von Haus- und Wetterkreuzen und von Kleinplastiken zu finden, die zumeist von Hausaltären stammen. Auch Sterbe- und Reliquienkreuze sowie kleine, aus manchem Herrgottswinkel stammende Messingkreuze sind in ,guten Stücken vertreten. Eine Anzahl von Hobeln mit eingeschnittenen Kreuzen aus dem 18. Jahrhundert ist auf dem Boden aufgestellt. Eine Plastik „Christus und Johannes der Täufer", eine Madonnenftgur mit sehr gut erhaltener Fassun,g und Gipsplastiken, darunter eiine Kopie der Selbstdarstellung des Wiener Dombaumeisters Anton Pilgram, vervollständigen die Sammlungen dieses Raumes. Raum V Zwei große Vitrinen füllen die Mitte dieses großen, mit einer schönen Holzdecke ausgestatteten Saales, dessen Wände voll ausgenützt s,ind. Links vom Eingang treffen wir auf eine große Tafel mit einer Skizze der Burganlage, Zeitübersichten vom Jahre 955 bis zum 19. Jahrhundert sowie einer Anzahl von PhotioS. Daneben 2 Katastralpläne vom Jahre 1832 und eine Anzahl von Alt-Obernberger Ansichten. Ein Prunk'Stück ist das Oelbild von Obernl;>erg, 211

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