OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichische Heimatblätter An H. S. Walde<:k Aspach 1. Innkr., Erholungsheim, 7. 7. 43. Viellieber Suso! Also auch Du?! - Wenn man nicht schöpferisch tätig ist, läßt es sich noch leichter ertragen, daß die Augen ihren Dienst versagen - aber schaffen wollen und nicht recht können, hat viel Bitteres. Dir geht's so, mir geht es so! - Dir inniges Bedauern. Zu all Deinem sonstigen Kreuz auch noch dieses dazu. Aber ich weiß: Suso bleibt aufrecht, bleibt Sieger! - Vorgestern bin ich hier gelandet und wälze mich nun gelegentlich wie ein Nilpferd in den Fluten. Wir sind unser 3 Priester hier zur Kur, darunter ein Wiener (Katechet Schnabl). Am 21. Juli tu ich wieder nach Linz und am 25. nach Grein zum Namensfest meiner Schwester, dann werde ich in Linz wieder Solidität schinden. Der Schw. Lioba, Deinem Engel, meine Teilnahme und viele Grüße. Dir aber, lieber Freund, ein ganz besonders herzliches Gedenken. Dein Fr. X. Müller. An H . S. Waldeck Viellieber Freund! Der liebe kleine heilige Johannes da, drüben soll Dir mein besonders herzliches Gedenken zun1 28. d. M. melden. Gott erhalt Dich, segne und erfreue Dich! Dies der Sinn meines Mementos am F.esttage. Ich werde denselben in Pulgarn bei meinen Mitbrüdern zubringen. Könnte ich Dir Deine Gesundheit wieder herstellen! Innige Grüße! Dein F. X. Müller. 20. 8. 43. Am 1. Septemb/er bin ich Domkapellmeister gewesen. An Josef Gahleitner 27. VIII. 43. Mein liebes Bruderherz! Zum Festtag des hel.Mgen Josephus von Calasanza grüße ich Dich, Deinen lieben Sohn und Deine ganze Familie ganz innig. Du bist mein hochgeschätzter und sehr lieber Freund, und so kann ich nur die besten Wünsche für Dich haben. Lohne Dir Gott, daß Du immer darauf bedacht bist, mir eine Freude zu machen! Sobald ich wieder zum Altar treten kann, will ich dreimal das heilige Meßopfer darbringen. Erst für Dich, daß Gottes Gnade Dich stärke in diesen schweren Zeiten; dann für Deinen kleinen Sepperl, daß er gesund und ein Kind Gottes bleibe, und dann für Deine verstorbenen Eltern. Mögest Du daraus erkennen, daß ich Dich samt den Deinen ins Herz geschlossen habe und Dir dankbar sein möchte. Ehre sei Gott! Dein Freund Suso Waldeck. Verklärung Wie süß, zu Dir zu kommen, mein Gott, mein Herr, mein Jesus Christ! Die Furcht ist mir genommen, - ich weiß, wie lieb Du bist. (H. S. Waldeck) Heinrich Suso Waldecks Leben wuchs in St. Veit mit jedem Tag über die Drangsal seiner von Alter und Krankheit gequälten Leiblichkeit hinaus, einer Verklärung entgegen, deren erster Strahl, einem ahnungsvollen Lächeln gleich, seine vom Leiden immer schwerer gezeichneten Züge überrann. Suso Waldeck hatte von Naitur aus etwas Fröhliches an sich, eine Bereitschaft zur Freude. Ueber die Mühseligkeiten des Alltags half ihm zunächst sein gewachsener Humor; wenn er trotzdem viele und schwere Stürme im Leben zu bestehen gehabt hat, so deshalb, weil er sich stets furchtlos der Wahrheit aussetzte. Johannes Würtz, der mit dem Dichter in St. Veit manches Nikodemus-Gespräch geführt hat, zu welchem eine Auseinandersetzung Suso Waldecks mit Franz 202

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