OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Schiffkorn: Heinrich Suso Waldeck und Oberösterreich Ich habe es unserem Herrn Pfarrer von Don Bosco in Linz geschickt und nun bin ich neugierig, was er sagen wird. Ich würde es gern mit Maschine abschreiben und Ihnen schicken, wenn Sie es erlauben. Zum Fest der Geburt des Herrn wünsche ich Ihnen alles, alles Gute für Ihre Arbeiten u. lh.re Gesundheit. Ebenso wünsche ich Ihnen für das Jahr 1943 Gottes reichsten Segen. Bitte, besteUen Sie aJUch herzliche Glückwünsche an die lieben Schwestern. In Dankbarkeit grüßt Sie Dw Karl Scheurecker. * An F. X. Müller St. Veit, Gründonnerstag •13 Mein teuerer Herzensfreund! Bitte, begnüge Dich heute mit einem kurzen Ostergruß; es geht leider nicht anders. Sobald ich zu Kräften komme, schreibe ich Dir ausführlicher, denn ich habe m!l,nches auf dem Herzen, was ich Dir anvertrauen möchte. Sr. Lioba und ich wünschen Dir, daß Dich der gütige Heiland in der heiligen Osterzeit mit besonderer Gnade und Freude beschenke. W-ir sprechen immer wieder von Dir und beten treulich für Dich, weil wir Dich lieben. Ehre sei Gott! Dein Suso Waldeck • An H. S. Waldeck 26. IV. 43. Suso, lieber Suso! Daß Du dich trotz Deiner miserablen Lage zu einigen lieben Zeilen an mich gezwungen hast, rechne ich Dir hoch an und danke Dir erfreut dafür. Du Armer! Daß Dich denn da:s Kreuz gar nicht mehr losläßt! Oder hat dies auch seine tiief:e Bedeutung für meinen Suso? So oft ich mich an gewissen Stellen um Dich bekümmere: immer die gleiche niederdrückende Auskunft, ,,man" könne eine LinzerReise noch immer nicht gut wagen. Und ich sehne mich cj.och schon darnach, Dich, lieben Menschen, wieder einmal ordentlich plaudern zu hören. Weißt Du, nach St. Veit zu reisen erfordert 2 Tage oder wenigstens 2 Nächte, und das ist für die dermaligen ·Verhältnisse zu viel. Ich will den lieben, gütigen Vater im Himmel bitten, daß er auf Deine Gesundheit bedacht sein möge. Mich; guter Freund, hat's in den Augen. War vor 14 Tagen beim Augenarzt (in Wels). Diagnose: Linsens~lerose, grauer Star. - Habe melne Stellung am 1. März gekündigt. Die Kündigung. wurde nicht angenommen. Aber es wird nichts a.IideTes übrig blei1ben als: Schluß. Mir tut es deshalb leid, weil ich so-nst noch genug Pulver und Temperament hätte. Wie Gott will! - Gestern am Osterfest hatten wir Beethoven-Messe in C. Gott behüte und segne Dich, mein Suso. Deinen lieben Ostergruß erwidere ich auf das herzliohste! Dein Franz X. Müller Der guten Schw. Lioba meinen besonderen Gruß und frohe Segenswünsche. • An F. X. Müller St. Veit, 26. VI. Mein hochwilrdi.ger, lieber Herzensfreund! Zum Briefschreiben hätte ich Zeit in Fülle; aber ich bin zu kraftlos und leide mit meiner Augenkra.Iikheit so, daß ich .nur selten ein Lebenszeichen geben kann. Als Du mir von Deinen Augen schriebst, war ich erst voller Entsetzen, aber der Arzt hat mich mit der Versicherung, daß der graue Star heutzutage leicht heilbar ist, beruhigt, wenn auch nicht so, daß ich ohne Furcht sein könnte. Wie es jetzt steht, getraue ich mich nicht zu fragen, denn es wäre grausam, Dir eine schriftliche Antwort zuzumuten. Auch ich fürchte zu erblinden. Nur das linke Auge sieht, aber ist beständig entzündet, schmerzt und kann kaum noch ein weniges lesen. Nach Linz kann ich schon darum nicht, weH ich die Füße, Knöchel und Unterschenkel vom Wasser geschwollen und entzündet habe. Ich kann nicht gehen. Bitte, bete Du für mich um Geduld, wie auch ich für Diclh. bete, Du mein innig verehrter und geliebter Bruder! Nach der bösen Kopfgrippe leide· ich jetzt an Magen und Darm, und das ist eine schmerzliche Prüfung. Gott straft und reinigt. S. Lioba grüßt Dich ehrfurohtsvoll.. Sie il3t auch nicht gesund. Doch genug des Jammers. Ich umarme Dich, Du Guter! Ehre sei Gott! Dein Suso Waldeck. • 201

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