OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Öberösterreichlsche Heimatblätter Seien Sie herzlich gegrüßt. Ich werde sobald als möglich wieder einmal nach St. Veit kommen. Dann wollen wir wieder ein männliches 'frinklied singen. Verstehen Sie dieses Fragment recht. Ihr x. x . • An H. S. Waldeck Undatiert Lieber Herr Professor! Ich beabsichtige ann Samstag abends nach St. Veit zu kommen. Es wird mich Dr. Würtz begleiten. Er ist von mir veranlaßt, Ihnen mit gleicher Post sein Gedichtbändchen zuzuschicken. Wenn Sie das gelesen haben, di;Lnn werden Sie begreifen, da!~ ich Ihnen den Mann gerne nahe bringen möchte. Er gehört zu den ereignishaften Menschen. Als ich heute mit Dimmel wegen Quartier telephonierte, erfuhr ich, daß Sie in Linz sind. Ich hoffe jedoch, daß Sie dieser Brief bereits wi'ieder in St. Veit erreicht und daß es Ihr Gesundheitszustand erlaubt, Sie am Samstag oder Sonntag aufzusuchen. Sollten Sie verhindert sein, dann bitte ich Sie. mich noch vorhe,r zu verständigen. Ihr Dr. Dachauer "' An H. S. Waldeck Poststempel vom 25. 8. 41. Lieber Herr Professor! Wir haben den Autobus noch erreicht und sind glücklich in Linz angekommen. Hoffentlich hat Ihnen der Unfall und die Durchnässung keine gesundheitliche Verschlechterung eingetragen. Ich sehe noch immer ganz deutlich den Knäue,l der Leiber, das aufsteigende Roß, den blitzenden Himmel vor mir. Das Ganze war der Typus eines „Verhängnisses", fast heraufbeschworen durch zu heftiges Wünschen. Der Himmel grollte und ließ uns nicht mehr länger beisammen sein. Ich nehme mir fest vor, Sie bald wieder zu besuchen. Mögen die Götter einwilligen. Ihr Dr. Max Dachauer Sehr verehrter Professor! Auch von mir die allerbesten Grüße. Dankbar denke ich an die beiden Tage in St. Veit zurück. Ihr Bruno Ammering * An H. S. Waldeck Ried i. I., am 3. September 41. Sehr verehrter Herr Professor! Die zwei Tage, die ich bei Ihnen in St. Veit zubringen durfte, waren für mich sehr bedeutsam und erlebnisreich. Nehmen Sie nochmals meinen besten Dank für alles entgegen! Die Fahrt zu Ihnen freute mich deshalb .umso mehr, weil ich nun ;mm Militär, wohin ich in wenigen Wochen kommen werde, eine so liebe Erinnerung mitnehmen kann. In- einer ganz und gar anderen Umwelt schätzt man SQlches umso mehr. Erlauben Sie mir, sehr verehrter Herr Professor, daß ich di.esem Brief einige Gedichte beilege, die ich im Laufe des vergangenen Jahres geschrieben habe. Dürfte ich Sie um eine kurze, schonungslose Besprechung bitten, wenn es Ihnen Zeit und Gesundheit einmal erlauben? Es wäre mir sehr viel daran gelegen. Ich hoffe, daß der Unfall, der uns so tückisch von der geplanten Fahrt 1;1;bhielt, keine weiteren Folgen für Ihr Wohlbefinden gehabt hat. Max und ich hatten große Sorge um Si'e und bedauerten immer wieder, daß uns dieser kleine Abschiedsausflrug nicht gegönnt war. Mit den besten Grüßen und Wünschen für Ihre Gesundheit! An Bruno Ammering Mein lieber Herr Bruno! Ihr Bruno Ammering. Wien II/27, Böcklinstraße 2/7 5. X. 41 Ihren mir sehr willkommenen Brief vom 3. IX. habe ich nur kurz beantwo·rtet, was Sie mir gütig verzeihen mögen; denn ich war damals von großen Schmerzen gequält, mußte gleich darauf nach Linz zu einer ärztlichen Untersuchung im Krankenhaus und bin dann, durch Vorbereitungen· für die Fahrt . nil,ch Wien urid 192

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