OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Schiffkorn: Heinrich Suso Waldeck und Oberösterreich ich mir diese Zeile vorgelesen. GeniaLer Humor! - Ja, ja, man sieht und fühlt: Gott hat Ihre Muse dreimal, zehnmal gesegnet. Er se.gne sie fürderhin! - Wollen Sie, lieber Herr Professor, die 3 Heiligenbildchen gütigst •an Schw. Oberin, Schw. Lioba und Schw. Annunziata übergeben mit nochmaligem Dank für alles erwiesene Gute und vielen Grüßen. Was noch beiliegt, ist nichts weniger als ein Heiligenbild. - Imme·rhin bitte ich, es nicht verschmähen zu wollen. Am Sonntag geht es also per Schiff nach Grein, wo verbleib bis 26. d. M. Und am 28. in mein Eldorado Unternberg. Mit meinen herzHchsten Grüßen verbleibe ich Ihr dankbar ergebener F. X. Mülier . • An F. X. Müller. Hochwürdigster, teuerster Herr Professor! Eine so liebe Überraschung! Kaum daheim angekommen, schreiben Si-e eim,n Brief, mit allerhand lieben Zutaten versehen. Nehmen Sie herzlichen Dank von den drei Schwestern und von mir, der Ihr Bildnis in hohen Ehren halten wird. Infolge meiner chronischen Mattigkeit habe ich meine Freude über Ihre Anwesenheit nicht völlig merken lassen, aber sie war sehr groß. Umso schmerzlicher war es, daß ein so lieber Gast so bald Abschied genommen hat. Was Sie, ltebster Herr Professor, von meinen Werken schreiben, muß ich als ziemlich exzessiv ablehnen; nicht aus Bescheidenheit tu ich das, sondern aus dem blsserl Wahrhaftigkeit heraus, das ich mir bewahrt habe. Heute schon erinnere und mahne ich Sie an Ihr Versprechen, wiederzukommen. Treulich dankbar grüßt St. Veit, 19. VII. 40. Suso Waldeck An F. X. Müller St. Veit, 25. 8. 40 Sehr verehrter, lieber Herr Professor! Was haben Sie getan! Als ich Sie zum erstenmal sah, erkannte ich ja den guten Menschen und Priester; aber daß Sie gleich solchen überschwang verschwenden und mir so viel Geld schicken, hätte ich kaum geglaubt. Wie soll ich Ihnen danken? Denn Dank in irgendeiner Form muß sein. Ich hoffe, daß mir mit der Zeit die richtige Lösung einfällt. Nioht als ob ich stolz wäre ... Am 16. d. M. bin ich 7.50 früh von Wien nach Linz gefahren. S. Lioba hat mich auf dem Bahnhof verpaßt, und so habe ich unter großen Schwierigkeiten mit :S Gepäckstücken bis zur Straßenbahn mich schleppen müssen. Da es mir physisch nicht möglich war, auf der Landstraße auszusteigen und meine mit Papier und Wäsche gefüllten Koffer zur Lisitant zu tragen, bin ich bis zum Hauptplatz gefahren in der vergeblichen Hoffnung, dort einen zufälligen Träger zu bekommen, und bin dann zur Autobusstelle gehatscht. Unterwegs bin ich ein wenig gestorben. Aber, nach St. Veit bin ich doch gekommen, während die arme S. Lioba n9ch in Linz auf spätere Züge wartete. Die Woche darauf wollte ich nach Linz, aber der dauernde Regen und allerhand Herzschwächen haben mich abgehalten, und so mußte ich's auf den 29. oder 30. verschieben. Für Ihre Karte vom 22. d. M. muß ich innig danken. Die Frau Rosemarie Straßer kennen Hochwürden also gut. Ich kenne sie und ihren Gatten und habe sie sehr lieb. Mein junger Freund Hauthum, der hier leider seinen Vater begraben mußte, hat mir gesagt, daß Sie vor .A!ugustini die Exerzitien im Stift machen, und so schicke ich heute ,,Die Antlitzgedichte", die freilich teilwehse gräßlich sind, µnd die vom Dr. Wickenhauser geschickten Bilder. Der junge Mann läßt ergebenst grüßen und is.t bereit, allenfalls weitere Abzüge zu machen. In Wien war ich einigemale mit ihm beisammen und von seiner Treue zu Glauben und Kirche sehr erbaut. Noch eine Bitte: Wenn Prof. HoHnsteiner im Stift sich aufhält, so grüße ich ihn herzlich. Hochwürdigei·, liebster Meister, las,sen Sie sich nochmals herzlichst danken! Ergebenste Grüße von S. Oberin und meiner S. Lioba. • 13 Ihr Suso Waldeck 1$9

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