Oberöslerreichische Heimatblätler Lioba Dr. med. Mario Dejako; er wandte alle seine ärztliche Kunst an, um clem Dichter in seinen Krankheitstagen beizustehen. Neben einem schweren Herzleiden, einer Diabetis und vielen anderen fallweise auftretenden Beschwerden verschiedenster Art wird Heinrich Suso Waldeck während seiner letzten Lebensjahre von immer neuen Uebeln gepeinigt: ,,Nach Wien. werde ich kaum mehr kommen können; schon die Wassersucht hj.ndert mich, das Zimmer zu verlassen. Meine Augen sind krank und ich meine, ich muß erblinden; von solchen Leiden hoffe ich, daß sie mich reinigen und stärken .werden. Es geht dem ewigen Richter entgegen." So schildert Heinrich Suso Waldeck selbst einmal seinen gesun<lheitlichen Zu!,ta.nd, . der sich .mit jedem Jahr verschlimmerte ; schmerzlich traf es ihn, als Dr. Mario Dejako seine Praxis verließ, um anderwärts eine leitende Stellung als Arzt anzutreten. Von den St. Veiter Freunden stand der schlichte und biedere Dorfschmied Josef _Gahleitner, der_als Schachpartner dem Kranken über so manchen langen Winterabend in der Abgeschiedenheit von St. Veit hinweghalf, wohl am nächsten. Josef Gahleitner erwies nach dem Tode seines Freundes diesem dann nicht nur den letzten Liebesdienst, sondern errichtete in Gestalt eines Bildstockes nach Mühlviertler Art am 6. Dezember 1946 auf der Rendl-Wiese auch das ers~e Gedenkzeichen für Heinrich Suso Waldeck. Das „Marterl" trägt als Inschrift lediglich die ersten Worte des Gloria: ,,Ehre sei Gott in der Höhe", die Jahreszahl 1946 und die Initialen J. M. G. Was Josef Weinheber nicht mehr beschieden war, nämlich :seinem Freunde Heinrich Suso Waldeck in St. Veit ein würdiges Denkmal zu setzen, hat an seiner Stelle der schlichte Dorfschmied von St. Veit getan, ohne jemals davon Aufhebens zu machen. Die sinnreiche Beschriftung des Bildstockes war nicht ohne besonderen Grund gewählt worden. Viele seiner Briefe schloß Heinrich Suso Waldeck mit den Worten „Ehre sei Gott!" Auch die letzten, wenige Taige vor seinem Tode an Josef Gahleitner gerichteten Zeilen schließen mit diesem Anruf, den Heinrich Suso Waldeck so viele Male in se,inem Leben gebetet und geschrieben und den er sich gleichsam zum Wahlspruch erkoren hatte. In diesem Zusammenhang ·verdiente an dieser Stelle noch so manche treue Seele ·genannt zu werden, die gemeinsam mit Schwester Lioba und dem St. Veiter Konvent um Heinrich Suso Waldecks Wohl und Wehe in rührender Weise besorgt war, wie etwa: .die inzwischen verstorbene Llnzer Freundin Schwester Liobas, Elise Dobretsb_erger (der Di~hter nennt sie ebenso wie sein Freund Franz Xaver Müller die „Lisitante"), Direktor Pfeneberger und Franz Seyer nebst den Familien der bereits erwähnten St. _Veiter und Linzer Bekannten. Nicht zuletzt ~~i auch Heinrich Suso Waldecks Leibkutscher Kretschmeier, ein ausgedienter, echter Wi~ner Fiaker, genannt, der alleroin.gs auch einmal das Mißgeschick hat_te, auf einer Fahrt, die in Gesellschaft von Dr. Max Dachauer und Bruno. Ammering iotattfand, ,,umzuwerfen", wa.6 beinahe böse Folgen für Heinrich Su:so Waldeck nach sich gezogen hätte. Mit seinem typischen, breitkrempigen .Fiilzhut, dem knorrigen Stock in seiner Rechten, seinen Lederpantoffeln und dem unvermeidlichen „Janker" war 184
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