Oberösterreichische Heimatblätter auch südböhmischer Einfluß kreuzt sich in dem jüngeren Bestand der Schelben. Auf die Scheidung der verschiedenen Hände, die ihr Werk zu Ende des 14. Jahrhunderts abgeschlossen haben, kann natürlich bei der Knappheit der Darstellung nicht eingegangen werden. Obwohl der gesamte Glasbestand Oberösterreichs schon durchphotographiert wurde, ,steht unser Glaskunstbuch noch ebenso aus, wie das über Fresken, Eisenkunst, Krippenkunst, Töpferei usw. P. Petrus Raukamp aus Schlierbach, der denkmalpflegerisch das Beste herausholte, was nach dem starken Verl-ust der Schwarzlotzeichnung noch zu gewinnen war, berichtet über die Technik der Glasmalerei die sich in den über sechshunde1t Jahren, die seit der Entstehung der Weiser Glasfenster vergangen sind, nicht verändert hat. Es ist bemerkenswert für den hohen Stand unserer heimischen Glasmalerkunst in Kremsmünster, daß sie von hier nach Hildesheim verpflanzt wurde. Leider ist unser heimischer Bestand überaus gelichtet. Welche Schönheit uns verloren ging, konnten wir in der großen Aus·:tellung „1000 Jahre Christliche Kunst" an den Resten bewundern. Die Veröffentlichung wird nicht verfehlen, der alten Glasmalerkunst neue Freunde zu gewinnen. • Otfried K a s t n e r Karl Pink: Einführung in die keltische Münzkunde mit besonderer Berücki.ichtigung Oesterreichs. Archaeologia Austriaca, Heft 6. Wien, Franz Deuticke 1950. 55 Seiten gr. 8°, VIII Tafeln und 1 Fundkarte. Auf de:rn Gebiete der keltischen Münzkunde haben uns die letzten beiden Jahrzehnte eine ·Reihe wichtiger Spezialuntersuchungen gebracht: das große Werk von R. P a u 1 s e n über die Münzprägungen der Boier (1933), ferner verschiedene Arbeiten von K. Pink über die Prägungen der Ostkelten und das keltische Silbergeld in Noricum (Wiener Prähistorische Zeitschrift 1936, 1937; Dissertationes Pannonicae 1939). Wer jedoch eine Gesamtübersicht über das keltische Münzwesen der letzten Jahrhunderte v. Chr. ,suchte, blieb nach wie vor auf die recht veraltete Darstellung von F o r r er (Keltische Numismatik der Rhein- und Donauländer, Straßburg 1908) oder auf das schwer zugängliche Werk von Des s e w ff y (Barbar Penzei, Budapest 1910 - 1915) angewiesen. Es ist daher sehr zu begrüßen, daß sich der Verfasser über Anregung von R. Pittioni entschlossen hat, die vorliegende „Einführung in die keltische Münzkunde" herauszugeben, die das gesamte Stoffgebiet in übersichtlicher Form und nach dem neuesten Stande der Forschung behandelt. Der knappe Umfang von nur 55 Seiten machte eine außerordentlich gedrängte Form der Darstellung erforderlich, die sich auf die Herausarbeitung der wesentlichen Hauptlinien der Entwicklung beschränken muß. Gleichwohl stellt die kleine Schrift ein a,usgezeichnetes Handbuclh dar, das gerade dem Prähistoriker hervorragende Dienste leisten wird. Wer über das Gebotene hinaus Spezialfragen nachgehen muß, wird sich an Hand der gegebenen Literaturhinwei!:!e leicht weiterhelfen können. Daß im Katalogteil die Stadt Enns unter Niederösterreich erscheint (S. 50), ist ein kleiner Schönheitsfehler, den man der verdienstvollen Arbeit gerne nachsehen wird. Wilhelm J e n n y * Othmar Wes s e 1 y: Musik in Oberösterreich. Linz 1951, Oberösterreichischer Landesverlag. Schriftenreihe des Institutes für Landeskunde von Oberösterreich. Herausgegeben von Dr. Franz Pfeffer. Nr. 3. 48 Seiten Text, 30 Abbildungen. Man kann dem Institut für Landeskunde nicht genug Dank wi,:sen, daß es schon mit der dritten Publikation seiner Schriftelll'eihe dieser kurz gefaßten und doch grundlegenden landschaftlichen Musikgeschichte Raum gegeben hat. Das Werk des jungen Assistenten am musikwirnenschaftlichen _I!Jlltitut der W.iener Unive.rsität 80
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2