OÖ. Heimatblätter 1952, 6. Jahrgang, Heft 1

Oberösterreichlsche Heimatblätter lung. Er zählt 362 Seiten Text im Format 29 mal 21 cm. Diese Größe gestattet natürlich jene Druckanordnung in übersichtlicher Weise auszuführen, die heute bei einem solchen Urkundenwerk verlangt wird: Datum, Kopfregest, Ueberlieferung, Literatur (Drucke, Abbildungen und Erläuterungen), kritiEche Bemerkungen und Text. Ein Vorwort Leo Santifallers mit einigen Ausblicken auf das Zustandekommen des ganzen Werkes und die Widmung an das Haus- Hof- und Staatsarchiv zu dessen zweihundertjährigem Bestand führen in das Werk ein, während eine Einleitung aus der Feder Fichtenaus über gewisse Einzelheiten der Einrichtung orientiert. Der Band bringt 199 besiegelte Urkunden der Babenberger von 1075 bis 1215. Auf die Texte folgt ein Regkter der Orts- und Personennamen von Willy Sza.ivert, das die ersteren mit den heutigen Orten unter Beifügung von Gerichtsbezirk und Land identifiziert. Den Be!::chluß macht ein sehr umfangreiches Glossar von Erich LindeckPozza. Der Band ist also für sich abgeschlossen. Der zweite Band wird die Siegelurkunden der Babenberger von 1216 bis 1246 bringen, der dritte den Siegelatlas mit begleitendem Text, der vierte und fünfte die Masse der unbesiegelten Urkunden, Traditionen, sonstige Urkunden der Babenberger und die historiographischen Quellen. Im großen und ganzen bedeutet ein solches Standardwerk einen Abschluß, indem es die Ergebnis!::e der bisherigen Forschung auswertet und vereinigt. Aber eben dadurch ist es auch wieder ein Anfang, eine Gnmdlage für künftige wissenschaftliche Arbeit. Einer solchen bedarf dieses bedeutende Fürstenhaus noch in sehr erheblichem Ausmaß, denn das leidvolle Miterleben der Weltgeschichte in besonders harter Weise hat uns ein Verständnis für die Erscheinungen der Vergangenheit beigebracht, wie es die Forscher des friedlichen 19. Jahrhunderts niemals haben konnten. Möge •es der Akademie der Wissenechaften und dem Institut für österreichische Geschichtsforschung trotz der Zeitverhältnisse möglich s·ein, die weiteren Bände in kurzer Zeitfolge der Wissenschaft und dem Vaterland zu übe·rgeben. Erich T r i n k s Anmerkungen: 1 ) Publikationen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung - Heraus-gegeben von Leo Santifaller - Dritte Reihe - Urkundenbuch zur Geschichte der Babenberger in Oesterreich - Unter dem Protektorat der österreiichischen Akademie der Wissenschaften - Gedruckt mit Unterstützung des Bundesministeriums für Unterricht und des Vereines der Freunde der Akademie der Wissenschaften - Wien 1950 - Verlag Adolf Holzhausens Nachfolger. 2 ) Trinks E., Das Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Jahrbuch des Oberösterreichii:chen Musealvereines 85, 1933. Hier auch spezielle Literaturangaben. 3 ) Santifaller L., Das Institut für österreichische Geschichtsforschung, 1950. 4 ) Monumenta Germaniae Historica XVII S. 476-523. 5 ) Loserth J., Die Geschichtsquellen von Kremsmünster, 1872. - Mon. Germ. Hist. 25 (1880) S. 610 ff. - Neumüller W., Bernardus Noricus von Kremsmünster, 90. Jahrbuch des Obergymnasiums Kremsmünster 1947, S. 1 ff. 6) Das oberösterreichische Urkundenbuch ist als erstes in Oesterreich erschienen und reicht bis 1939. Die übrigen Länder folgten viel später nach: Steiermark 1877, Wien 1877, Niederösterreich 1891, Kärnten 1896, Salzburg 1910, Tirol 1937, und sind außer Salzburg, das bis 1343 reicht, teils nicht über das 13. Jahrhunde1t hinausgekommen, teils überhaupt stecken geblieben. 7 ) Meister R., Geschichte der Akademie der Wissenschaften in Wien 1847 -1947, s. 68 ff. 8 ) Zahn J., Dr. Andreas v. Meiller, Bd 1 d. V. f. Landeskunde von Niederösterreich 6, 1872, S. 95. - Gesamtinventar des Wiener Haus- Hof- und Staa.tsarchives 1, 1936, S. 88 ff. - Trinks, Urkundenbuch S. 618 ff. 9) Monumenta Germaniae Historica IX. 10 ) Gei:amtinventar 1, S. 90 ff. - Mitis 0., Studien zum älteren -österreichischen Urkundenwesen, 1912. 72

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