····oberösterreichlsche Heimatblätter teilt beim Opfergang die Totenbilder aus und führt beim Totenmahl den Vorsitz. Wenn der Tischler mit den Trägern im TrauerhaUB ·ankommt, ist es Sitte, Schnaps zu geben. Beim Ueberschreiten der Türschwelle mit der Leiche spricht der Tischler: Im Namen des Vaters u. s. w. Vor dem Begräbnis wird in Oepping der Sarg an der Hausschwelle niedergestellt und dreimal das Kreuz gemacht. In St. Peter und Rudolfing wird mit dem Sarg bei jeder Türscihwelle dreimal das K:reuz gemacht. In Danneredt wird der Sarg unter der offenen Tür dreimal gesenkt und dabei beten die Vorbeter und Träger: Im Namen des Vaters u. s. w. Ehre sei Gott ... Wie es war im Anfang u. ,s. w., Gelobt sei Jesus Christus, In Ewigkeit Amen. Vor dem Weggehen aus dem Hause hält in Aigen der Vorbeter die Abschiedsrede. Der Brauch, während des Gottesdienstes Kerzen zu brennen, war früh_er allgemein, heute nur mehr vereinzelt. In Aigen wird beim Hinau~ tragen der Leiche (Füße immer voraus) die Uhr abgestellt, der Sarg dreimal niedergestellt. Bei der -bäuerlichen Bevölkerung wird in allen Pfarren nach dem·Begräbnis die Kirche nochmals besucht. In Peilstein wird auf dem Weg zur Kirche bei jedem Wegkreuz oder einer · Kapelle gehalten und dabei gebetet. In den Sarg werden Hobelspäne gegeben und Holzwolle wird als Kopfkissen verwendet. Allgemein üblich ist im Raum von Rohrbach, .daß die Trauergäste mit Brot, Schnaps und Most bewirtet werden. Nach dem Begräbnis wird im Ga.Bthaus -ein gemeinsames Mahl gegeben, an dem die Kinder, Godenkinder, Angehörige, Nachbarn und Trauergäste teilnehmen. Die Totenzehrung besteht in Aigen aus Rindsuppe, Rindfleisch oder Beuschel, Totensemmel und Kren, an Feiertagen aus „Oagschnoatel" und Einmachsuppe nach Beuschelart (falsches Beuschel); in Haslach: Rind.suppe mit Knödel und Schöberl, Rindfleisch mit Kren, große Totensemmel mit Kümmel; in St. Peter, wo Mesner, Pfarrer, Totengräber und Tischler eingeladen werden: Suppe und BeUBCihel. Die Totenbildverteilung findet statt vor dem Gottesdienst beim Opfergang, hinter dem Hochaltar, beim Eingang in den Friedhof oder beim Verlassen. Der Nachklang zum Tode ·ist die Trauerzeit, während der an Sonntagen Trauerkleidung getragen wird. Die bäuerliche Trauerzeit dauert sechs Wochen. Die Trauerfarbe ist schwarz, Männer tragen seit der Jahrhundertwende einen Ar:mflor. Anmerkung Im Wege der Befragung durch Fragebogen, deren Uebermittlung die Bezirksschulinspektoren Hackl ( t), Markschläger, Gaigg und Mohl besorgt haben, hat der Verfasser ·· nähere Angaben. zum Gegenstand seiner Arbeit von folgenden Gewährsleuten erhalten: J. Schmidhuber (t), Burgkirchen, L. Knoll, Geretsberg, Th. Bayer, Moosdorf, M. Simader, Ueberackern, J . Thalhamer, Ranshofen (für das Innviertel); A. Schindlbauer, Weyregg, K. Möslinger, Ungenach, J. Kropatschek, Thomasroith (für das .Hausruckviertel) ;. K. Kogler, Knoppen-Kumitz, Gemeinde Pichl, H. Andorfer, Eggendorf, R. Schwarzelmüller, Vorchdorf, F. Hummer,· Gmunden, A. Reisenbichler, Gmunden, F. Barth, St. Wolfgang.·(für .das Traunviertel); H. Mathie, Rohrbach, A. Amerstorfer, Pfarrkirchen i. M., .J. Mittermayr, St. Veit, F. Pirklbauer, Klaffer (für das Mühlviertel). Außerdem hat die Schulleitung Mining einen Beitrag zu der vorliegenden .Arbeit" geleistet. 54
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