OÖ. Heimatblätter 1952, 6. Jahrgang, Heft 1

Dr. · Max Stefl-München, herausgegeben, in der Offizin Tschudy, St. Gallen, deren Inhaber ein bekannter Förderer der Stiftersache ist, gedruckt, auf Schweizer Boden. Ebenso nahm der 3bändige „Volksstifter" des Insel-Verlages, dem eine wertvolle Einleitung von Adolf von Grolman vorangestellt ist, ,.Nachsommer" und „Witiko" in seine Ausgabe auf. Durch die vorbildliche Pionierarbeit dieses einen Verlages gelangten seither über hunderttausend „Nachsommer"-und „Witlko"-Exemplare in die Oeffentlichkeit und über fünfhunderttausend „Inselbüchlein" verbreiteten die „Studien"-Novellen in Einzelausgaben. Mit der während des Krieges begonnenen siebenbändigen Ausgabe der Werke Stifters im Insel - Verlag, textkritisch gesichtet von Dr. Max Stefl, dessen letzter Band wegen der derzeitigen Unzugänglichkeit des Prager Archives noch aussteht, wird das ganze Erbe der Stiftersehen Dichtung hier gesammelt auf verläßlicher Textgrundlage vorliegen. Nachdem so der Bann gebrochen war, erschienen diese wegen ihrer „Weitläufigkeit" lange verfemten und von der zünftigen Literaturgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts abgelehnten Spätwerke in vielen anderen Verlagen und halfen die Formung des von den Vorurteilen der Vergangenheit gereinigten Bildnis!:es unseres Dichters vollenden. Der „Nachsommer" erschien in folgenden Verlagen: Hermann A. Wiechmann, München (1922), Verlagshaus Bong & Co., Goldene Klassikerausgabe, hrsg. von Gustav Wilhelm (1926), Volk-verband der Bücherfreunde, Berlin (1925). Paul List-Verlag, Leipzig (1925), Hendel-Verlag, Berlin (1925), Gebr. Stiepel, Reichenberg (1929), Deutsche Buchgemeinschaft, Berlin (1932), Büchergilde Gutenberg, Berlin (1938), Th. Kirschner, Wien (1942). Rütten & Loening, Potsdam (1943), Buch & Volk, Leipzig (1943), Scientia-Verlag, Zürich (1944). Schwann-Verlag, Düsseldorf (1946), In den Klassiker-Ausgaben in Dünndruckbänden des Winkler-Verlages ).\fünchen (1946) und in den BerglandBuch~Klassikern, Salzburg (1950). Die 120 Prager Gesamtausgabe brachte in den Bänden V, VI, VII und VIII eine mit der gehaltvollen Erläuterung Franz Hüllers ~ingeleitete wissenschaftliche Ausgabe. Ebenso ist Stifters „Witlko" in vielen Neuausgaben erschienen. An österreichischen und d e u t s c h e n U n i v e r s i t ä t e n wurden Hochschulseminare über Adalbert Stifter und sein Werk abgehalten, die zahlreiche D i s s e r t a t I o n e n zur Folge hatten. So fanden Stifterseminare statt an den Universitäten Berlin (Doktor Franz Koch). Innsbruck (Dr. Moriz Enzinger), Karlsruhe (Dr. Adolf von Grolman), München (Dr. Herbert Cysarz), Mün'.:ter (Dr. Heinz Kindermann) und Wien (Dr. Josef Nadler und Dr. Hans Rupprich). Die bibliographisch erfaßten Dissertationen, die in dieser Vierteljahrsschrift in weiterer Folge angezeigt werden, umfassen Doktorandenarbeiten an folgenden Universitäten: 29: Wien, 6: Innsbruck, je 4: München und Frankfurt am Main, je 3: Berlin, Bonn und Müm:ter, je 2: Köln, Leipzig und Zürich, je 1: Breslau, Gießen, Göttingen, Freiburg im Breisgau, Jena, Kiel, Königsberg, Marburg, Prag, Tübingen und Würzburg. Schweiz In der Schweiz ist Stifters Werk seit langem durch verständnisvolle Verleger, durch wissenschaftliche Forschung und treue Verehrer seiner Dichtung fe~t verankert.. Henry T s c h u d y, St. Gallen, hat den „Nachsommer" im Jahre 1919 in seiner Offizin gedruckt und herausgegeben. Seither hat dieser Förderer der Sache Stifters mit weiteren Ausgaben dem Werk Stifters gedient. Geheimrat Dr. h. c. Martin B o d m e r, Genf, erwarb im Jahre 1935 das damals im Handel aufgetauchte vollständige M an u s k r i p t d e s „W i t i k o", dessen hochgetriebener Preis von keiner deutschen und österreichischen Bibliothek aufzubringen war und verwahrt es in treuen Händen. Zahlreiche Literarhistoriker veröffentlichten namhafte Forschungsarbeiten über den Dichter und veranstalteten Neuausgaben seiner Werke,

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