OÖ. Heimatblätter 1952, 6. Jahrgang, Heft 1

Zerlik: ,,Die Gründung der Lfnzer Realschule und Adalbert Stifter", S. 8-13; Julius Zerzer: ,,Das dlchterische Vermächtnis Adalbert Stifters", S. 14 - 21; James P. Pettegrove, Professor am State Teachers College, Montclair, N. J. USA.: „Die oberösterreichischen Mittelschulen im ersten Nachkriegs-Schuljahr" (Eine Deutschstunde mit Adalbert Stifter), s. 22 - 23. Deutschland Einer Anregung Franz Finks folgend, sammelte Dr. Max Stefl die damals infolge der Zeltverhältnisse noch kaum brieflich verbundenen Mitglieder der Wiener Adalbert-Gesellschaft in Deutschland in der von Ihm gegründeten und geführten A da1bert S t i f t e r - G es e 11 s c h a f t M il n c h e n. Als Geschäftsführer steht dem Vorsitzenden Ludwig Rosenberger, ein Enkel des Freundes Stifters Franz X. Rosenberger, In dessen Waldhaus in den Lackenhäusern der Dichter Erholung nach der Karlsbader Kur fand, zur Seite. Als finanzieller Förderer stand vom Anfang an Fritz Kaeser Pate. Am 1. September 1949 waren bereits 101 Mitglieder dem Beitrittsaufruf gefolgt und heute findet sich ein großer Kreis von Stlfterfreunden und Forschern weit über Deutschland hinaus in der Schweiz und Im fremdsprachigen Ausland von dieser Pflegestätte Stifters unter Stefls Führung betreut und verbunden. Die Herausgabe der Mitteilungsblätter der Adalbert Stifter-Gesellschaft, München (vierteljährlich ab Sept./Okt. 1949, redigiert von Max Stefl, München 15, Bavariaring 24) , die Veranstaltung von Vorträgen, die Herausgabe textkritisch gesichteter Ausgaben der Werke Stifters (als Band 1 erschien die von Franz Hilller besorgte Ausgabe der letzten Fassung der ,,Mappe meines Urgroßvaters"), eine fortlaufende Bibliographie der Neuerscheinungen, die dle „Mitteilungsblätter" bringen, und die Sammlung und Förderung eines verläßlichen Stammes von wissenschaftlichen Mitarbeitern hat dle Münchener Gesellschaft als Weg zur Erreichung ihres Zieles auf ihre Fahne geschrieben. Ebenso ist der Initiative der Münchener Stifter-Gesellschaft das Erscheinen des von Franz Hüller aus dem Wirrsal der Handschriften gelösten Jugendwerkes Stifters „J u I i u s" (Adam Kraft-Verlag), der von Stefl ebenfalls in diesem Verlag herausgegebenen Gei:amtausgabe der Urfassungen Stifterscher Erzählungen, eines von Ludwig Rosenberger liebevoll verfaßten Büchleins „Stifter und dle Lackenhäuser" (Verlag Classen & Goverts, Hamburg) und der ersten StifterBiographie von Heinrich Reitzenbeck, die bekanntlich auf persönliche Aufzeichnungen Stifters zurückgeht, zu danken. In L e i c h l in g e n gründete sich 1949 eine aufgeschlossene und aus ganzem Herzen dem Erbe Stifters ergebene Ada! bert _ Stifter - Gemeinschaft, die unter der Führung des Lehrers Josef van H e u k e 1u m steht und werbefroh immer mehr Freunde des Dichters gewinnt, als Beispiel, daß auch in kleinerem Kreise ersprießliche Tiefenwirkung der Arbeit für Stifters Werk und Menschentum geleistet werden kann. Die Gemeinschaft gibt die Nachrichtenblätter der Adalbert Stifter-Gemeinschaft, Leichlingen im Rhld., Am Kloster Nr. 1, ab Mai 1949, redigiert von Josef van Heukelum, heraus. Ein erfreuliches Zeichen der nicht nur fachwiEsenschaftlichen Behandlung von Stifters Dichtungen, einen Beweis der Heimkehr seines Volkes zu dem lange Verkannten, bieten die zahlreichen Neuausgaben seiner Dichtungen, in denen der Dichter selbst harmonischen Geist seines Wortes und Wesens ausstrahlt in alle Welt. Vor allem war es der Insel-Ver- ! a g in Leipzig, der schon 1905--1911 die „Studien" mit Einleitung von Johannes Schlaf, 1921 erstmalig seit seinem Erscheinen den „Witiko" und 1920-1923 in den „gesammelten Werken", dem bekannten „Insel-Stifter" in Dünndruckbänden auch in Deutschland erstmalig den ungekürzten „Nachsommer" herausbrachte. Die erste Ausgabe des vollständigen „Nachsommer" erschien bekanntlich von 119

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