OÖ. Heimatblätter 1952, 6. Jahrgang, Heft 1

enthält in zwei Teilen die „Erzählungen", darunter den in der Aprentausgabe durch mehr als 130 Textänderungen verunstalteten und wieder hergestellten „Frommen Spruch". Der Band XXV, von Dr. Franz Hüller und Dr. Gustav Wilhelm herausgegeben, bringt die „Gedichte", die Jugenderzählung „Julius", die Studie .,Zur Psychologie der Tiere", den Entwurf der „Selbstbiographie" und Lebensliokumente des Dichters. Als letzter Band der Ausgabe bringt er auch die „Nachlese" mancher Nachzügler, die in den vorangegangenen Bänden noch nicht aufgenommen werden konnten. Auch für die Herausgabe der richtigen Texte in den mehrfach geplanten Neuausgaben der Werke Stifters ist das endliche Erscheinen der Abschlußbände und der Neudruck der indessen vergriffenen Bände der Prager Ausgabe von höchster Wichtigkeit. Die im Geburtshaus Stifters in Oberplan als Pflegerin der dort untergebrachten Gemeindebibliothek von Oberplan tätig gewesene Großnichte Stifters, Fräulein Emma Stifter, zog nach Haidlfing Nr. 15, Kreis Landau a. d. Isar, Niederbayern. Sie veröffentlichte ihre .,Erinnerungen an Oberplan" im „Allgäuer" (Jg. 6, Nr. 76, Kempten, 27. Mai 1950) und schrieb in ihrem Exil auch „Erinnerungen an mein Elternhaus", die - Bruchstück geblieben - im 8. Mitteilungsblatt der Adalbert Stifter-Gesellschaft München (Dezember 1951) zum Abdruck gebracht wurden. Emma Stifter ist am 30. September 1950 in Haidlfing an den Folgen eines wiederholten Schlaganfalles, der ihr die Sprache raubte, gestorben (Rudolf Adolph: .,Abschied von Emma Stifter", Oberösterreichische Nachrichten, 7. Jg. Nr. 239 vom 15. Oktober 1951. - .,Zum Gedenken an Emma Stifter", 8. Mitteilungsblatt der Adalbert Stifter-Gesellschaft München, Dezember 1951, s. 90-92). Auch Dr. Otto P o u z a r, der Mitarbeiter an der Prager Gesamtaucgabe, eine Hoffnung der Stifterforschung, ist kurz nach Kriegsende verschieden. Wir 116 führen seine Veröffentlichungen an: Adalbert Stifters sämtliche Werke, Erster Band, .,Studien" 1. Bd. Ergänzunsband: Erstdrucke (Der Condor, Feldblumen, Das Haidedorf, Der Hochwald) herausgegeben von Otto Pouzar und Gustav Wilhelm, Sudetendeutscher Verlag, Franz Kraus, Reichenberg, 1940. 231 S. - Adalbert Stifters sämtliche Werke, Erster Band „Studien" 1. Bd. 2. Aufl. neu bearbeitet von Otto· Pouzar und Gustav Wilhelm, 409 S. Sudetendeutscher Verlag Franz Kraus, Reichenberg, 1940 (mit Textgeschichte von Otto Pouzar). - .,Ideen und Probleme in Adalbert Stifters Dichtungen", Prager Deutsche Studien, begr. von August Sauer, 43. H., Franz Kraus, Reichenberg, 1928. - .,August Sauer und der sudetendeutsche Kulturkampf", Witiko, Zeitschrift für Kunst und Dichtung, Eger 1931, III. Bd. 6. Stck. S, 57. - .,Adalbert Stifter und wir". In: Hochschulwissen, Warnsdorf, Jg. 1931, H. 1, S. 71-72. Auch die L i t e r a r i s c h e A d a 1b er t Stifter-Gesellschaft in E g er ist mit ihrer Geschäftsstelle, dem Verlag Johannes Stauda in Eger, dem Schicksal zum Opfer gefallen. Sie hatte in zahlreichen Veröffentlichungen der ihr ange, chlossen g~wesenen „Stiftergemeinde" und in der repräsentativen, kulturell führenden Zeitschrift „Witiko" des gleichen Verlages verdienstvolle Arbeit zur Förderung des geistigen Erbes Stifters geleistet. Oesterrelch Vor und während des Krieges war die A d a 1 b e r t S t lf ter-Gese 1 1s c h a f t in W i e n, die auf Grund wiederholter Anregungen durch den Stifterbiographen Alois Raimund Hein am 28. Jänner 1918 von Hugo Schoeppl gegründet wurde und durch ihre Veröffentlichungen, durch zahlreiche Vorträge und nicht zuletzt durch ihre reiche Stiftersammlung und ein umfangreiches Stifterarchiv bedeutende Verdienste um die Erforschung und Pflege Stifterschen Geisteserbes ha,t, das .Sammelbecken aller

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