OÖ. Heimatblätter 1952, 6. Jahrgang, Heft 1

deren Berufung, bezw. Ernennung zu Institutsmitgliedern durch die o. ö. Landesregierung vorgesehen. Das noch in Ausarbeitung befindliche Statut sieht eine beschränkte Zahl von Institutsmitgliedern (ordentliche Mitglieder, die ständig ehrenamtlich im Institut mitarbeiten, und ausländische, korrespondierende Mitglieder) vor. Die Berufung in das ln'Stitut soll an sich eine Auszeichnung für die betreffenden Mitglieder bedeuten; daher ist nur in außergew_öhnlichen Fällen (hohes Alter der zu ehrenden Persönlichkeiten) die Ernennung von um die Stifterpflege hervorragend verdienten Gelehrten und Dichtern zu Ehrenmitgliedern vorgesehen. Durch Vermittlung, bezw. Schaffung von Publikationsmöglichkeiten (Publikationsreihen) will das Institut die Stifterforschung fördern und anregen. Die Vertiefung des Verständnisses für Adalbert Stifters Leben und geistiges Vermächtnis, insbesondere im Lande Oberösterreich, ist ein wesentliches Anliegen des Institutes, das sich die Fühlungnahme und Zusammenarbeit mit den bereits bestehenden Stiftervereinigungen besonders angelegen sein läßt. Die Schaffung einer Stifterbibliographie sowie die Verzeichnung aller Nachlaßstücke des Dichters (Institutskartei) und die Mitwirkung bei der in Aussicht genommenen Errichtung eines Stiftermuseums in Linz, die Betreuung des Dichtergrabes (das Grab befindet sich in Obhut des Landes Oberösterreich) am St. Barbara-Friedhof zu Linz sowie die Durchführung von Stifter-Gedenkfeiern und wis'Senschaftlichen Kongressen, ·sind besondere Aufgaben des Institutes. Die Verleihung einer Stifterplakette oder Stiftermedaille behält sich das Institut für besondere Anlässe vor. Ebenso bedeutet die Pflege und Förderung der zeitgenössischen oberösterreichischen Dichtung durch gelegentliche Publikationen und durch Mitwirkung bei der Verleihung von Literaturpreisen des Landes Oberösterreich, wie beispielsweise anläßlich der Ausschreibung des „Adalbert Stifter-Preises" 1950/51, eine ehrenvolle Verpflichtung des Instituts. Das neu errichtete Landesinstitut wivd im Rahmen der Kulturabteilung des Amtes der o. ö. Landesregierung und des o. ö. Landesmuseums verwaltet. Neben der Leitung und Geschäftsführung des Institutes fiel dem Vorsitzenden die Aufgabe zu, zunächst die Verbindung mit einzelnen Stifterforschern und privaten wissenschaftlichen Ge'Sellschaften herzustellen und für Möglichkeiten der Herausgabe von Institutsveröffentlichungen Sorge zu tragen. Das anerkennende Echo, das die Herausgabe der ersten Institutspublikation gefunden hatte, beweist, daß sich das Institut seiner verantwortungsvollen Aufgaben bewußt ist. Ein reger Briefwechsel mit namhaften Persönlichkeiten der internationalen Stifterforschung rechtfertigt die Annahme, daß unser Institut im Verlaufe der kommenden Jahre, die im Zeichen des großen Stifterjubiläums stehen, sich seinen ihm gesetzten Zielen nähern können wird. Unsere Institutsmitglieder, die teils auf Spezialgebieten der .Stifterforschung tätig sind, teils aber die amtliche od_er publizistische Vertretung der ln'Stitutsbelange zu wahren 9S

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