OÖ. Heimatblätter 1952, 6. Jahrgang, Heft 1

Adalbert Stifter-Institut des Landes Oberösterreich Vierteljahr~schrift Beilage der Oberösterreichischen Heimatblätter Jahrgang 1 (1952) Unser Institut Folge 1 Die oberösterreichische Landesregierung hat mit der Errichtung des Adalbert Stifter-Institutes (Sitzungsbeschluß über Antrag des Landeshauptmannes Dr. Heinrich Gleißner in seiner Eigenschaft als Kulturreferent des Landes Oberösterreich vom 27. März 1950, K- Zl. 1644/3 -1950) sowohl für das Bundesland Oberösterreich, ·als auch darüber hinaus für den gesamten Geltungsbereich deutscher Literatur einen offiziellen und repräsentativen Mittelpunkt der .Stifterforschung geschaffen. Die Kulturabteilung des Amtes der o. ö. Landesregierung, in den Wintermonaten 1947/48 mit der Vorbereitung der großen Stifter-Gedenkfeiern in der Landeshauptstadt Linz (Jänner 1948) und an den Volksbildungsstätten des Landes (im Rahmen des o. ö. Volksbildungswerkes) betraut, hatte gleichzeitig Pläne und Möglichkeiten zur Gründung einer historisch hiezu berufenen zentralen Stifter-Forschungsstätte in Linz erwogen. Naturgemäß mußte eine so bedeutsame Einrichtung weit über einen vereinsmäßigen oder privaten Rahmen hinausgehen, um sich als offizielle For-schungsstätte des Stifterlandes Oberösterreich vor der Literaturwissenschaft legitimieren zu können. Der Institution sollte überdies neben der Erforschung und Pflege un-seres großen Dichters die Betreuung und Förderung des zeitgenössischen oberösterreichischen Schrifttums im Geiste Adalbert Stifters übertragen werden. Das Projekt fand die einstimmige Billigung der o. ö. Landesregierung; die neue Institution erhielt den Namen ,,Adalbert Stifter-Institut des Landes Oberösterreich". Am 3. Juni 1950, also genau 100 Jahre nach jenem denkwürdigen Tage, an welchem Adalbert Stifter durch Ministerialerlaß zum Mitglied der oberösterreich~schen Lande-sschulbehörde ernannt wurde, konstituierte Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner in Anwesenheit der Mitglieder der o. ö. Landesregierung sowie der Vertreter der Behörden, der Schulen und des kulturellen Lebens im Braunen Saal des Linzer Landbau-Ses das Institut. Gleichzeitig ernannte er den Vorsitzenden, den stellvertretenden Vorsitzenden und die ersten neun Mitglieder des Institutes. Um dem neuen Institut die Mitarbeit jener Persönlichkeiten des In- und Auslandes zu "Sichern, die der Pflege des Stifterischen Erbes durch Forschung, I.ehr-e ,und Publikation wesentlich-dienen (Literarhistoriker, Verleger usw.), ist 7 97

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