OÖ. Heimatblätter 1951, 5. Jahrgang, Heft 1

Oberösterreichische Heimatblätter sonstige ·verschlußmarken u. a., die in Sammelbüchern verwahrt werden. Alle diese genannten Sammlungen haben auch im Jahre 1950 eine große Bereicherung erfahren. Die Erweiterung der Sammlungen im Jahre 1949 hat sich auf den Besuch außerordentlich fördernd ausgewirkt. 1950 wies das Heimathaus 2230 Besucher auf, von denen 440 freien Eintritt hatten. Darunter sind zu erwähnen: 31 Schulführungen, die Besuche der russischen Kommandantur und die Sonderführungen für die Kursteilnehmer des Schulungsund Erholungsheimes Weinberg. Letztere zeigen besonderes Interesse am Heimathaus Freistadt und es sind mit diesen Besuchen immer auch Stadtführungen verbunden. Es sind Bestrebungen im Gange, die Teilnehmer jedes Kurses einmal auch nach Freistadt zu führen. Zur Werbung für den Besuch wurden kleine Flugzettel mit kurzem Hinweis auf die Sammlungen und die Besuchszeiten aufgelegt und ein Werbeplakat (erster Freistädter Steindruck-Versuch) vorläufig in der Stadt verteilt. Beide Drucke wurden von der Druckerei Plöchl in dankenswerter Weise kostenlos geliefert. Außerdem wurde ein in handlichem Format gehaltener Führer durch das Heimathaus herausgebracht, der zum Preis von S 3.- verkauft wird. V o r s c h au au f d a s J a h r 1951 War im Jahre 1950 das Aufarbeiten der Rückstände, also die Bestandaufnahme von bereits erworbenem Sammelgut, in den Vordergrund gestellt, so wird das Jahr 1951 hauptsächlich der Instandsetzung des Sammelgutes gewidmet sein. Kriegs- und Nachkriegsjahre ließen manche Schäden entstehen, die teils durch die dumpfen Depoträume verursacht wurden, teils aber auch seit del' Erwerbung vorhanden sind, da bisher die Zelt zu deren Behebung gefehlt hat. Mangelnde Beschriftung in den Sammlungen soll noch bis zum Beginn der Hauptbesuchszeit -ergänzt sein. Einige 72 Sammlungen werden vervollständigt werden, u. a. die vorgeschichtlichen durch Abgüsse der bronze- und eisenzeitlichen Funde aus dem Mühlviertel, die im Landesmuseum verwahrt sind, weiters die Sammlung „Bäuerliche Holzverarbeitung" durch Tafeln mit Schnitt- und Spaltstticken von den 33 verschiedenen Hölzern, die in land-und hauswirtschaftlichen Geräten verwendet werden, für die trachtenkundliche Abteilung soll eine Mühlviertler Männnerkleidung nach den Darstellungen auf einer Schützenscheibe vom Jahre 1793 nachgearbeitet werden usw. Eine größere Arbeit wird die Anlage eines Zettelkataloges für die Bildkartei verursachen,· wegen des Umfanges schon sehr notwendig eine Arbeit, die dieser Sammlung geworden ist. Von unseren Heimathäusern Das Schärding er Heimathaus. soll im heurigen Jahr einer gründlichen Erneuerung unterzogen werden, für aie die Stadtgemeinde Schärding und das Land Oberösterreich die erforderlichen Mittel beistellen. Die Behebung von Bauschäden, der Einbau von Depoträumen und die Schaffung eines Arbeitsraumes werden es ermöglichen, an eine den heutigen Anforderungen entsprechende Neuaufstellung der reichen •Bestände des Heimathauses zu schreiten. Mit der Neugestaltung des Heimathauses, die der neubestellte Kustos Prof. Franz Engl durchführen wird, soll die alte, geschichtereiche Grenzstadt Schärding einen würdigen Mittelpunkt des Heimatgedankens erhalten. Auch die Gemeinde S t a d 1 - P a u r a hat sich entschlossen, ihre Heimatsammlung, die seit Jahren in einem Notraum untergebracht war, neu aufzustenen und zugänglich zu machen. Die Sammlung berücksichtigt in erster Linie die Bedeutung Stadl-Pauras für die Traunscbifffahrt und enthält eine bemerkenswerte Modellsammlung der Traunfahrzeuge und zahlreiche Erinnerungen aus der Vergangenheit des einstigen Schifferdorfes.

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