Oberösterrei.chische Heimatblätter man kann sagen ehrfürchtig, er bei seinen Grabungen vorgegangen war. Seine Beobachtungen wurden im wesentlichen bei der Wiederentdeckung des Urnenfeldes auf dem an den Pfarrhofgarten angrenzenden Grundstück bestätigt, wenn auch Saxeneder, wie vielfach Laien, in den Grabungsbefund zu viel hineingesehen und seinen Berichten eine romantische Färbung verliehen hat, die der damaligen laienhaften, vielfach aber auch der gelehrten Einstellung zu Altertumsfunden entsprach. Immerhin überragen seine Mitteilungen das mei'ste, was aus jener Zeit an Fundnotizen, Grabungsprotokollen _und dergl. überliefert oder unmittelbar erhalten 1st, deren Auswertung manchmal kaum eine verläßliche Rekonstruktion der tatsächlich angetroffenen Verhältnisse ermöglicht. Saxeneder verdient daher der Vergessenheit entrissen zu werden und wir dürfen ihm unter den tüchtigen Heimatforschern, an denen Oberösterreich von jeher reich gewesen ist und von denen viele dem geistlichen Stande angehörten, einen ehrenvollen Platz einräumen 13 ) . Kurt W i 11 von s e der (Salzburg) Anmerkw1gen: 1 ) Vgl. Wissenschaftliche Tätigkeit und Heimatpflege in Oberösterreich. 3. Urund frühgeschichtliche Sammlungen (F. Stroh), Jahrbuch des Oberösterreichischen M.usealvei·eines Bd 95 (1950), S. 19. 2 ) J. Gaisberger, ArchäologiscMe Nachlese II UDd III, Jahresberichte des Museum Francisco-Carolinum Bd 25 (1865), S. 39f., Bd 28 (1869), S. 303- 305 u. Taf. 1, 10 und 11. 3 ) Gemeint ist wohl das germanische Volk der Ubier; dieses stand aber in keiner Beziehung zu Oberösterreich. 4 ) Jahresberichte des Museum Francisco - Carolinum Bei 25 (1865)·, S. XXXV; Bd 26 (1866), S. XXIX u. Bd 27 (1868), S. XXXI. 6 ) E. Theuer, Urgeschichte Oberösterreichs (1925); über Ueberackern S. 40, Nr. 230. 6 ) H. v. Preen, Ausgra:bungen in Ueberaggern 1910, Braunauer Heimatkunde Heft 12 (Braunau 1919), S. 28 - 32. 7 ) P. Karnitsch, Ein Reihengräbe1tlleld und römische Funde in Ueberackern, Der römische Limes in Oesterreich Heft 17 (1933), Sp. 145 - 162. 6 ) Als Einzelfund angeführt und abgebildet bei J. Kneidinger, Die jüngere Urnenfelderstufe in Oberösterreich. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd 94 (1949), S. 118 u. Taf. 4, 33; berichtigt (aus einem Urnengrab) Jahrbuch des Obe,rösterreichischen Musealvereines Bd 95 (1950), S. 131. 9 ) Offenbar ist damit das auch heute noch beachtenswerte Buch „Altnordisches Leben" des bekannten Germanisten K. Weinhold (1856) gemeint. 10 ) Hugo v. Preen, 50 Jahre im Dienste der Heimat. Heimatkundliche Forschungen im Bezirke Braunau a. I. (Nach Preens eigenen Aufzeichnugen verfaßt von A. Bayer.) Neue Warte am Inn, Braunau, Jg 1933, Nr. 32 ff: Auch als Sonderabdruck (Braunau 1933), S. 3. 11 ) H. v. Preen, Josef Straberger und die Forschungen im Bezirk Braunau am Inn, Separatabdruck aus der Unterhaltungsbeilage der Linzer Tages-Post vom Jahre 1908 (erschienen Linz 1910). 12 ) Vgl. auch L. Kammen:tätter, Rund um den Weilhart (Linz 1946), S. 16 (dort ist als Zeit der Ausgrabungen Saxeneders am Pfarrhofgrund von Ueberackern fälschlich „um 1880" angegeben). 13 ) Auf Saxeneders Berichte wird in der in Vorbereitung befindlichen Veröffentlichung des bedeutungsvollen Urnenfeldes von Ueberackern näher eingegangen werden. 68
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2