OÖ. Heimatblätter 1951, 5. Jahrgang, Heft 1

ObE:rösterreichische Heimatblätter legter Kurs von Wien führte, der jedoch erst 1532 urkundlich nachweisbar ist. Mag unterem 29. Juli 1530 dem Moritzen von Paar, der als Postbote in Ungarn aufscheint, eine au:sständige Besoldung von 32 Gulden angewiesen worden sein 6 ), so ist in dieser zweifelsohne eine Nachtragszahlung für seine Dienstzeit vor dem Verlust Ofens zu erblicken. Diese Vermutung wird erhärtet durch ein aus dem Jahr 1563 stammendes Ansuchen der Witwe, nach welchem Mauritius von Paar bereits seit 1529 in Linz seinen dienstlichen Verpflichtungen nachkam 7 ). In den Rechnungen de'S Hofpostmeisters Anton von Taxis wird er jedoch erst 1532 das erste Mal auf dem gegen Innsbruck führenden Kurs angeführt. Im September dieses Jahres beförderte er einen Brief, der von St~in .nach Innsbruck abgefertigt worden war, auf einer Teilstrecke von 8 Meilen. Die Anfänge des Po:stwesens in Linz sind auch in Dunkel gehüllt. Ein Umstand, der lediglich darauf zurückzuführen ist, daß man besonders in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts Kurse aufließ, wenn man sie nicht benötigte, oder wenn finanzielle Umstände die Bela'Ssung nicht gestatteten. So ist während der Ja:hre 1504 und 1505 eine Postenkette von Imrsbruck nach Linz nachweisbar. Im folgenden Jahr durchritt laut eines erhaltenen Stundenpasses ein Postbote die Strecke von Marchtrenk bis Strengberg 8 ) . Er:st 1528 ist in Linz ein Postleger urkundlich nachweisbar, in welchem „Melchart pirckh" als Postbote aufscheinf 1529 wird er in den Rechnungen de:s Hofpostmeisters unter dem Namen „Melchen purckh" als „postpott zue Linz" geführt. Im Jahr 1532, in welchem Jahr Mauritius von Paar in Linz seinen Verpflichtungen nachkam, erhielt der Linzer Postbote „Hann:sen _Nuesper" als Botenlohn den Betrag von 75 Gulden 20 Kreuzer. Ob damals ein gewisser „Janeto de Frankho", der eine Nachricht von Linz nach Regensburg zu überbringen hatte, in Linz seinen Dienstort hatte, wird sich wohl kaum klären lassen. Eiine Vermutung, die vielleicht eher zu bejahen ist, da sich in Linz ein postalisches Zentrum zu entwickeln begann, welchem freilich keine allzulange Lebensdauer beschieden war. Anfangs 1528 wurde der von Wien nach Linz führende Kurs aufgehoben und von Linz nach Prag umgeleitet. Das gleiche Schicksal erlitt der Linz mit Regens,burg verbindende Kurs, der nach Innsbruck umgelegt wurde. Wenige Wochen später, am 26. Juni, führte dieser Kurs wieder nach Regensburg. Während der Monate Juli bis Ende September bestanden Verbindungen mit Innnsbruck, Prag und Wien. Im Monat Juli des folgenden Jahres (1529) wurde abermals ein Kurs nach RegenSiburg errichtet. Weiters verband vom 26. Juli bis Oktober eine Postenkette mit sechs Postlegern Linz mit Graz. Die Belagerung Wiens durch die Türken erforderte die Umlegung des nach Wien führenden Kurses nach Krems; nach dem Rückzug der Türken wurde er von dort bis Wien verlängert. Erst 1530 führte er wieder von Linz nach Wien 6 ). Die dürftig erhaltenen Quellen der folgenden Jahre schweigen sich über Moritz von Paar aus. E,rst 1545 berichten sie wieder über ihn. Nach, diesen richtete er an ilie Hofkammer ein Ansuchen um Verleihung der beiden durch 52

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