OÖ. Heimatblätter 1951, 5. Jahrgang, Heft 1

Oberösterreichische Heimatblätter verlauf führt knapp westlich des Gehöftes Niedermooser, wo ein Stück der Altstraße als tiefe Hohlfurche erhalten ist. Ueber Epping zum Höhenrücken von Scharten ansteigend, erreicht die Altstraße diesen rund 500 Meter östlich des Gehöftes „Hochschartner". Im Weiterverlauf führt die Straße zuerst in westlicher Richtung, um bald durch einen verwachsenen Hohlweg nach Scharten abzuschwenken. Von hier läuft unsere Straße im allgemeinen der heutigen Anlage folgend, östlich von Vitta über Leppersdorf und Fraham nach Eferding. In diesem Zusammenhang sei noch auf einen merkwürdigen Bodenfund hingewiesen. Zwischen Leppersdorf und Fraham, also im Zuge der beschriebenen Straße und in der Umgebung des aufgefundenen römischen Bauwerkes finden sich, in bäuerlichen Fahrwegen eingebaut, Durchlaßrohre aus Kalkstein. Der Stein stammt vermutlich aus der Gegend von Regensburg oder Kirchdorf. Die Rohre zeigen einen quadratischen Querschnitt von etwas über 30 Zentimeter und eine Länge von rund einem Meter und sind der Länge nach kreisrund durchbohrt. Ein von mir gemessenes Bohrloch hatte eine lichte Weite von 15 .Zentimeter. An den Seiten ist das Rohr rauh behauen, die beiden Köpfe zeigen konzentrische Schleifspuren und haben Muffenansätze. Ich konnte vier solcher Rohre feststellen, deren zwei beim Bauernhaus Schatzmayr in Leppersdorf, eines in Simbach bei Fraham und eines beim Hansenbauer in Stieglhöfen bei Eferding liegen. Nach Mitteilung von Ortsbewohnern sollen früher im Raume von Leppersdorf und Fraham 20 bis 30 solcher Rohre bekannt gewesen sein, die heute, vielfach verschlämmt, dem Auge und der Erinnerung entschwunden sind. Bereits im Jahre 1930 · wurden im Keller des Gasthofes „Zum goldenen Kreuz" in Eferding solche Rohre aus Kalkstein entdeckt, die seit unbekannter Zeit hier als Faßunterlagen dienten. Es waren dies Gabelstücke und hiedurch erscheint ihre frühere Benützung als Wasserleitungsrohre unzweifelhaft. Eine größere Anzahl solcher Rohre, angeblich bei 100 Stück, sollen. unter einem benachbarten Stadel vergraben liegen. Auch in Altau, Gemeinde Pupping, 2 Kilometer östlich von Eferding wurde beim Hause Nr. 3 ein solches Rohr gefunden 1) . Die ursprüngliche Bestimmung und der Ort der Verwendung dieser Rohre sind nicht mehr bekannt. Die kostspielige Herstellung und der von weither stammende Stein lassen einen früher vorliegenden bedeutsameren Zweck erkennen. Die Vermutung, daß es sich möglicherweise um römische Wasserleitungsrohre handelt, erscheint nicht unwahrscheinlich. Der Zweck dieser Zeilen ist, die Erforschung dieser Angelegenheit, wie des römischen Bauwerkes in Leppersdorf durch berufene Seite anzuregen. Herbert Jan daure k (Linz) 1 ) . Fundbericht aus Oesterreich Band I (1930 - 1931), S. 125. 50

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