OÖ. Heimatblätter 1951, 5. Jahrgang, Heft 1

Oberösterreichische Heimatblätter Nürnberg und Landshut besorgt. Ganz ins Große gehen seine Bestellungen, wenn es sich um das türkische „Präsent", d. h. jene Mengen von wertvollen Gegenständen - Uhren, Beleuchtungsgegenständen, Silbertaburets, Rüstungen, mechanischen Spielereien für die Sultanskinder - handelte, die jährlich als Bestechung und Tribut nach Konstantinopel gingen. Aber auch die Beschaffung der silbernen Trinkbecher, die der Kaiser an sein Personal und den weiten Kreis aller, die Beziehungen zum kaiserlichen Hof. hatten, verteilte, wenn sie ihn zu ihrer oder ihrer Kinder Hochzeit riefen, lag zum guten Teil in Ilsungs Hand. Auch die kostbaren Becher, die der Kaiser schickte, als Georg Ilsungs Sohn Friedrich 1579 Judith Freiin von Puchheim heimführte und 1575 seine Tochter Susanne von Hans Christof v. Schallenberg geehelicht wurde, hat er für den Kaiser erworben. Schon 1578 hat er sich ein prächtiges Grabmal in der Kapelle der heil. drei Könige in Augsburg aufführen lassen, unter dem er nach seinem Tode am 4. 9 .. 1580, seine Gattin Anna und seine neun Kinder ihre. letzte Ruhestätte fanden. J. K a 11 b r u n n e- r t (Wien) 1 ) Vgl. J. Kallbrunner, Zur Geschichte der Barchentweberei in Oesterreich im 15. u. 16. Jahrhundert, Vierteljahrsschrif_t für So!Zial- und Wirtschaftsgeschichte Bd 23 (Stuttgart 1930), S. 76 ff. Ein römisches Bauwerk in Leppersdorf Zu den in römischer Zeit dichter besiedelten Gebieten von Oberösterreich gehört ohne Zweifel der nach der Donau vom Aschacher Becken über Eferding bis zum Kürnbergerwald streichende Landstreifen. Dieser ist im Norden von der Donau, im Süden von einer Hügelkette begrenzt, die mit dem Mayerhoferberg (655 Meter) ihre höchste Erhebung erreicht. Nur vom Tale des Innbaches unterbrochen, streicht die Hügelkette halbwegs gleichlaufend mit der Donau, gegen das Tal des Mühlbaches abfallend, nach Nordosten. Der Kürnberg (524 Meter), als Eckpfeiler gegen da~ Linzer Becken, begrenzt abschließend einen der fruchtbarsten Landstriche von Oberösterreich. Hier, zwischen Linz, dem römischen Lentia und Eferding, dem vermutlichen römischen Marinianum, sind mehrere römische Baureste gefunden worden. Der römische Wachtturm beim Hirschleitengraben, römische Gebäudereste in Fall, Ziegelöfen an der Verschneidung des Muhlbaches mit der Passauer Bundesstraße sowie Reste eines römischen Landhauses in der Krift (südlich von Schönering) zeugen von einer dfchten Besiedlung in antiker Zeit. Münz- und Ziegelfunde bei Hilkering erweitern den römisch besiedelten Raum über Eferding hinaus bis in das Aschacher Becken. Den angeführten bemerkenswerten Bodenfunden .kann ich einen neuen beifügen. -Bei der Verfolgung eines vermutlich antiken Straßenzuges unter'Suchte 48

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