OÖ. Heimatblätter 1951, 5. Jahrgang, Heft 1

Jandaurek: Die alte Straße von Steyr nach Wels Weyer eingezeichnet ist, führt wieder ein tief eingeschnittener und breiter Hohlweg l;>ergan. Beim Abbiegen der Gemeindegrenze zwischen Leombach und Sipbachzell haben wir auch die Landgerichtsgrenze verlassen. Diese zieht nach der „Neuen Steyrerstraße" von Leombach nach Wels und wird 1583 so genannt. Wir folgen nun weiter der alten Trasse, die in einigen Reststücken noch zu erkennen ist. Größere Zwischenstrecken sind wohl der Kulturarbeit zum Opfer gefallen, die Hohlwege wurden verschüttet und manchmal weist uns nur mehr der Verlauf einer Besitzgrenze die alte Trasse. Die wohl 'Schon mindestens 400 Jahre verlassene Straße spielt für den durchgehenden Verkehr keine Rolle mehr. In kleineren Stücken dient sie nur mehr örtlichen Bedürfnissen al'S Fahrweg. Nach Erreichung der über dem Weyerbach gelegenen Höhen folgen wir vorerst der alten Richtung nach einem Karre_nweg, später nach einem Feldrain. Am nördlichen Rand des südlich von Schimpelsberg gelegenen Waldes gelangen wir, ohne bemerkenswerte Spuren zu finden, zur Knödlhub und von hier nach Hirzenberg. Hier stoßen wir wieder auf einen zu Tal führenden Hohlweg, des'Sen oberer Teil eingeebnet und verschüttet wurde. Das Tal des Schleißheimerbaches überschreitend, führt uns die Altstraße teilweise als Fahroder Fußweg am Gehöft W ein b e r g vorbei zum Bauernhof „s t r a s s e r" (südlich des Buch:stabens „o" der Kartenbezeichnung „Ottsdorf"). Von hier folgen wir der jetzigen Fahrt zur Villa Theresia. Hier stoßen wir wieder auf ein im ebenen Gelände liegendes Stück der Altstraße, welches als tiefe und breite Hohlfurche gegen den zur Traun abfallenden Hang läuft. Der Berghang wird in einer S-förmigen Kurve als bis 10 Meter tiefer Hohlweg überwunden und wir erreichen die Straße Schleißheim - Wels rund 300 Meter ö'Stlich der Brücke über den Thalbach. Die Trasse von Wels bis Kematen habe ich gemeinsam mit Herrn Franz Brosch begangen, jene von Kematen bis Steyr allein. Nach der Feststellung des Altstraßenverlaufes in der Natur habe ich in · den Grenzbeschreibungen eine übereinstimmende Bestätigung mit den getroffenen Feststellungen gefunden. Anmerlmngen 1 ) G. Pascher, Der römische Limes in Oesterreich, Heft XIX (Wien 1949), S. 230. 2 ) A. Rolleder, Heimatkunde von Steyr (Steyr 1894), S. 454. ") K. Schiffmann, Historisches Ortsnamenlexikon, Ergänzungsband (MünchenBerlin 1940), S. 363. 4 ) K. Schiffmann, Ortsnamenlexikon, Bd 2, S. 555. Wolfern, 1111 Wolfarin, 13. Jahrhundert Wolfarn. (Die Ableitung vom Personennamen Wolf ist nicht befriedigend. Eher wie Neufahrn von Neue Fahrt, Wolfarn von wohler, guter Fahrt.) 23

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