OÖ. Heimatblätter 1951, 5. Jahrgang, Heft 1

Jandaurek: Die alte Straße von Steyr nach Wels Hier teilt sich die alte Straße in zwei Aeste. Der eine A'St zieht nach Eggendorf. Altstraßenreste, die durchwegs in einer geradlinigen Trasse liegen, laufen zum Dambach. Die Altstraße führt im Zuge eines Fahrweges, immer die gleiche Richtung beibehaltend, beim Bauernhaus Schlü'Sselberger vorbei gegen Hundsfußberg (,,g" in der Ortsbezeichnung H. der Karte 1: 50.000). Hier wendet sich der heutige Fahrweg scharf nach rechts, um über Kroisbach nach Eggendorf zu führen. Folgen wir aber der alten Richtung in den Wald hinein, so stoßen wir nach Ueberquerung eines Tales auf die ausgeprägten Sµ,uren der alten Straße. Das Profil ist meist hohlwegig und ein bis zwei Meter tief eingefurcht. Das Straßenbett ist drei bis vier Meter breit, recht'S von einem zwei Meter breiten Graben begleitet. Später führt die Altstraße beiderseits von Gräben und anschließenden Wällen begleitet, die einen gegenseitigen Abstand von 12 Meter haben. Bei einer Biegung der Neustraße, die von rechts kommt, führt unsere Altstraße in gerader Richtung in die heutige Straße, die auch von hier ab wieder Altstraßencharakter aufweist. Gegen Eggendorf fällt die alte Straße links neben der heutigen als Hohlfurche gegen das Tal des Sipbaches. Von Eggendorf lief die Altstraße vermutlich gegen Weißkirchen weiter. Kehren wir zur Kote 374 zurück und folgen wir weiter dem Altstraßenzug nach Wels! Die heutige Straße gegen Leombach (777 Liupilinspach) führt im flachen Bogen gegen Westen und bildet die Katastralgemeindegrenze zwischen Burg und Kiesenberg. In der franzisceischen Grenzbeschreibung wird sie als ,,Alt e W e l s e r 'S t r aß e" bezeichnet. Die Straße war auch Landgerichtsgrenze von Scharnstein, wie uns ein Urbar des Stiftes Kremsmünster, datiert vom 1. Oktober 1583, meldet 23 ). Es heißt hier: ,, ... von dannen inmitten ·der Traun ab und ab für Welß ob Schlaißhamb, wo das Thalpächl in die Traun rinnt, daran das Volkerstorferi'Sch und Losenstainerisch Landgericht stöst, geet verrer demselben Pächl oder Rinnsal nach, hinaus aus der Traun bis mitten in Fuert oberhalb der Kumpfmühl (knapp nördlich der Kote 332), da die Straßen von Welß auf Steyr durch gemelts thalpächl geet, verrer vom Thalpächl gemelter Steyrerstraßen nach auf Edtholz und durchs Edtholz, der neuen Straßen nach zwischen de'S Gutes und der Müll am Zällach {Bauernhaus Zeilinger in der Katastralgemeinde Ottsdorf, knapp vor der Brücke über den Schleißheimerbach) hin aufs Judenholz, durchs· Judenholz und übers velt auf Leobmpach, daselbst zwischen des Schloßs 'So sambt dem Mayrhof im Volkerstorferischen und Losenstainerischen, dann der Tafern, welche sambt dem Padt und Mül im Schär'Stainerischen Landgericht ligt, über die Höch auf den Khötterhof (jetzt Kettersölden in Leombach), allda zwischen beeder Heuser durch übers veld zu dem Gattern heraußer Waitzndorf, dann zwischen Waitzndorf und Schnärndorf über die velder hin bis geen Weitterßdorf, über den 8ippach, von dannen zwischen der Heuser von Aernperg durch und hin übers Pöllach 24 ) in die H ö r s t r aß e n 2 5), von der Hörstraßen auf'S Hart 21

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