Oberösterreichische Heimatblätter füllen kleine Ringlein. Beiderseits des Mittelstreifens, von diesem durch zwei dünne Längsrippen getrennt, sind Ringlein zu einem schmalen Streifen geordnet. Dann folgen eine breite, wulstige Rippe zwischen dünnen Leisten, eine Art Perl¬ stab und schließlich ein Band mit quergestrichelten Dreiecken. Dieselben schmalen und hohen Dreiecke erscheinen auch an der Randeinfassung der Öse, die außerdem durch größere und kleinere Kreislein verziert ist. Der Knopf ist in der Mitte mit einem Kreisauge versehen, um das acht Kreislein geschart sind. Das Rätsel, wie man die Verzierung an derartigen großen Goldreifen hergestellt hat, ist noch nicht restlos gelöst. Die ungemein sorgfältige und regelmäßige Ausführung setzt Techniken voraus, deren Kenntnis verloren gegangen ist. Der glatte Goldblech streifen, der bei dem Uttendorfer Reif eine Länge von 60 cm und eine Breite von 6.6 em hatte, wurde zu einem zylindrischen Reif zusammengebogen und über einer Hohlkehle aus Holz halbwulstförmig geschlagen. Dann erst wurden die Längsrippen und die weiteren Muster mit Punzen getrieben. Die meisten Gold¬ reife dieser Art — teils Hals-, teils Kopfreife —wurden in Württemberg gefunden. Im Rahmen eines hübschen Lebensbildes aus der Späthallstattzeit hat sich O. Paret dafür ausgesprochen, daß alle, auch der Uttendorfer, einer Werkstätte entstammen. Einflüsse aus dem thrako-kimmerischen Kreis, als dessen Träger man ein Reitervolk ansieht, das am Ende der Urnenfelderzeit aus dem Osten bis an den Ostalpenrand gedrungen war, verraten einige bronzene Riemenknöpfe des Pferde¬ geschirres aus einem Hügelgrab am Gansfuß bei Gilgenberg: dreischenkelige und V-förmige Knöpfe mit Rahmen auf vier Stegen auf der Rückseite (Riemen kreuzungen) sowie eine größere Anzahl kleiner kreuz- und hantelförmiger Knöpfe mit halbrunder Bügelöse, die als Riemenbesatz dienten (Abb. 6, 7, und 10). Wesentliche Züge späthallstattzeitlichen Geräteschmuckes kommen in der Ver¬ zierung der beiden in Scheiden steckenden Prunkdolche aus Grabhügeln in Auer¬ bach (Abb. 13) und am Siedelberg (Abb. 14) zur Geltung. In dem Griff des Dolches vom Siedelberg könnte man die weitgehend schematisierte Wiedergabe einer menschlichen Figur mit über den Kopf erhobenen Armen sehen. Bei dem anderen Dolch ist das Ende der Griffstange mit einem waagrechten, durchbrochenen und oben mit Knöpfchen besetzten Querbalken versehen. Beiden Stücken gemein¬ sam sind die verzierte Parierstange und das reich gegliederte Ende der Scheide, das in einem Knopf ausläuft, dessen Mittelzone bei dem Siedelberger Dolch aus einem organischen Stoff bestand. Eine Hauptform der Tonware aus den junghallstattzeitlichen Hügelgräbern sind große rundbauchige Gefäße mit schmalem Fuß, kurzem Kegelhals oder niederer Stehleiste (Kragen). Die weitausladende Schulter ist als der hervor¬ stechendste Gefäßteil Träger einer oft reichen, auf prunkvolle Wirkung abzielenden Verzierung. Weitere Formen sind Tassen, Schalen, Fußschalen, Stufenteller mit abgetrepptem Unterteil und Innenverzierung. Bei den Kegelhals- und Kragen¬ gefäßen besteht die Verzierung aus Hängebogen, Girlanden, Dreiecken, Rauten 198
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