OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 3

Bausteine zur Heimatkunde Erklärung: ein Kleinmeiler zur Gewinnung von Holzkohle, wie solche Anlagen noch heute auf dem Balkan vielfach in Schwang sind. Dort gräbt man in den Boden eine etwa 1¼ bis 1½ m tiefe, etwa 1½ m durchmessende runde Grube und stellt (nach der Mitte zu gegeneinander gelehnt) Knorren und unterschiedliche Scheiter so hinein, daß die zu einer Kuppe zusammenstehenden oberen Enden etwa 1½ m hoch aus der Grube herausschauen. Hat man Feuer daran gelegt, so brennt dieser Kleinmeiler in etwa 3 Studen in sich zusammen. Ist die Flamme erloschen, so deckt man die Grube über dem in sich zusammenfallenden Meiler mit Pfosten und Erde ab und in weiteren 12 Stunden ist die Holzkohle darin verwendungsfertig. de o en Kohlgrube zum Gewinnen von Erlenkohle für Schießpulver¬ bereitung. Aufgefunden am 27. 8. 1943 nordöstlich von Sarmingstein Wozu aber köhlerte man in dem an Nadelholz so reichen Glox, wo es ehemals genug wirkliche Großmeiler gab, auf solch abweichende Art gerade das Holz der Schwarzerle, die man erst ein gutes Stück hinschaffen mußte? Die Antwort ergibt sich aus einer wehrgeschichtlichen Tatsache: abgesehen von kleineren Erd¬ werken und Verhauen zwischen Dorfstetten und Nöchling war die Landesgrenze in jener Gegend jahrhundertelang besonders durch die große „Hirschauer Schanz' am Fuße des Glox gegen von Osten andringenden Feind gesichert. Die Besatzung dieses Erdwerkes war freilich keine ständige, sondern wurde von Fall zu Fall durch das Landaufgebot gestellt. Als Feuerwaffen kannte das 16. bis 18. Jahrhundert für derlei Befestigungen abgesehen von den Handfeuerwaffen der Mannschaft, also den Lunten-(später Feuerstein-)Musketen, sowie den „Halbhaken“ und „Haken“ (durchwegs mit einem Kaliber von etwa 18 bis 24 mm) — noch kleinkalibrige Geschütze. Als solche

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