OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 3

Bausteine zur Heimatkunde Der Preis ist für neue Seile je Schilling mit 1 fl bis 1 fl 30 kr, für alte mit 30 bis 45 kr, für ein ganz schlechtes mit 15 kr eingesetzt. Dann gibt es ein „Nebm Beysaill“ (Nebenbeiseil), ferner 22 „Kötten samt denen Zwisseln" zu je 15 kr, 10 „Peysail Kötten" (Beiseilketten), 40 „Püechene Ruetter Wüdten" (buchene Ruderwieden), Reitstecken, Furkeln, 2 eisene Herde, 1 „Wündt Nath (Winde), 2 Zillenhütten, 1 eisernen Schlägel zum Reitsteckeneinschlagen, 1 „mit Eysen Beschlagene Eyßtruhen“, 1 Zainhammer, 67 Pfund Zillenklampfen zu je 8 kr. Dann gibt es Pfosten und Laden (Stegladen, „alberne Lääden", „gemeine Lääden"), endlich „das völlige Schapfer Gschüer per 2 fl 30 kr 8), 15 Paar Holz zu je 15 kr *) und 6 Paar „Schöff Clester“ zu je 4 kr 10). Unter den „Schulden hindan“ stehen an erster Stelle die „obrigkheitl. Fahl Freygelder“, die 10 v. H. der Schätzsumme und die Pflegtaxen, die 2 v. H. dieser Summe betragen, dann weiter eine Reihe von Schreibtaxen und sonstigen Ge¬ bühren. Auf die Schiffmeistertätigkeit Stuppers hat unter den Verbindlichkeiten bloß die eine Post Bezug, daß er dem „Simon Mühlner Schöffkhnecht vnd Inwohner beym Elias Schwarz am Förgen Hof Schöflohn von der Vischa herauf bis Staff¬ ling 3 fl" schuldet. Nach dem Tode Stuppers gelangte der Hof in den Besitz des Michael Pendl¬ mayr. Nach diesem war Paul Piessenberger Eigentümer des Hofes, ihm folgte Lorenz Ebenhofer 3). 1820 besitzt den Hof Georg Scheichenegger2), 1826 Johann Scheichenegger7). Ob einer der Vorgänger oder einer der Nachfolger des Matthias Stupper das Schiffmeistergewerbe ausgeübt hat, war nicht feststellbar. Ernst Neweklowsky (Linz) Salniterer und Pulvermacher Eine vergessene Hantierung Am 27. August 1943 stießen Arbeiter beim Ausheben einer Grundfeste an den Ausläufern des Gloxwaldes nordöstlich von Sarmingstein auf eine seltsame Erscheinung, die durch die Umsicht des Betriebsleiters Dr. Ramsauer noch recht¬ zeitig fachlich untersucht werden konnte. Achtzig Zentimeter unter der Oberfläche (lehmiger Mutterboden, in dem sich schon da und dort in verschiedener Tiefe 5) Nach Schmeller, Bayrisches Wörterbuch, Bd II, Sp. 440, war die Schepf, Schepfen, ein großes Fischnetz sowie das Fischen mit ihm. Das „völlige Schapfer Gschüer“ war also die Fischerzille samt dem Netz *) Unter Hölzeln oder Spalhölzern verstand man eisenbeschlagene Prügel, die dazu dienten, das Schiff beim Gegentrieb vom Ufer abzuhalten. 10) Nach Schmeller, Bayrisches Wörterbuch, Bd I, S. 1341, war das Kloester das Kummet¬ holz. Die Schöff Clester waren also die leierförmig gestalteten Hölzer an den Kummeten der Schiffspferde, die aus zwei Teilen bestanden. 11) O. ö. Landesarchiv, Francisceischer Kataster, Gemeinde Ruprechtshofen, 1826. 245

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