OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 3

Oberösterreichische Heimatblätter Rosina an Johann Wolfinger am Praztrumgut 5) verheiratet war, sowie die Töchter Maria und Katharina, die 19 beziehungsweise 17 Jahre alt waren. Es liegen drei Abhandlungen vor, die folgendes Bild ergeben: Zu ver¬ Summe des völligen „Schulden teilen Jedes erhält hindan" Der Hof zu Vermögens Staffling 13565 fl 13 kr 1¼ Pf. 5380 fl 13 kr 1¼ Pf. 8185 fl 1364 fl 10 kr % Hardtner- oder Paumb¬ gartten 2236 fl 372 fl 40 kr 2600 fl 364 fl Zehent 373 fl 62 fl 10 kr 146 fl 519 fl Überlend Es wäre anziehend, auf die Zusammensetzung der einzelnen Posten einzu¬ gehen, doch soll hier nur besprochen werden, was aus der Abhandlung über Stuppers Schiffmeistertätigkeit zu ersehen ist. Er scheint sich hauptsächlich oder ausschließlich mit der Verführung der Mühlsteine aus den Perger Mühlstein¬ brüchen am Wasser beschäftigt zu haben, und zwar verführte er, wie aus den „Schulden herein“ zu entnehmen ist, für die Mühlsteinbrecher und Bürger zu Perg Michl Purgholzer, Adam Purgholzer, Adam und Michl Schardtmüller, dann für Andree Purgholzer und andere Bewohner Pergs Mühlsteine nach Linz, Melk, Krems und Wien. Er besaß auch selbst Mühlsteine, „so an Schulden ybernomben worden“. Für eine „Extra Schöffmüeth“ (Miete für ein Extraschiff) schuldet Purgholzer in Perg 51 fl 48 kr. Auf der Rückfahrt nahm Stupper mit seinen Schiffen gelegentlich aus der Wachau Wein mit. Für einen von Stein aus ab¬ geführten Dreiling schuldet ihm der Wirt von Hütting Stephan Zeillinger 5 fl. Große Schiffzüge unternahm Stupper jedenfalls nicht. Er hatte zwar selbst Pferde (2 große Schimmel, einen jungen Schimmel, 2 alte Braun und ein Fohlen), die Pferde zum Zurücktreiben der Schiffe wird er aber gewöhnlich bei Bauern auf¬ genommen haben, denn er selbst besaß nur „4 Schöffsädl“ und „4 Schöffgschüer für die Bespannung, doch finden sich „17 Fueder pärndl“ (Futterbarren). An Schiffen hinterließ er 1 „Zülln Khellhamberin“ zu 40 fl, eine Siebnerin, eine Sechserin, dann an Hilfsfahrzeugen für den Gegentrieb 3 Seilplätten, davon eine alte und eine kleine, eine alte Noßplätte und eine große Plätte, eine „gahr schlechte Waizzilln“ und dann noch gemeinsam mit dem Nachbar einen „Muzen" 6). An Geräten hatte er „4 guette Steur Ruetter“ und 14 alte solche, 10 lange und 15 kurze neue Seilruder, 30 alte Seilruder, 23 „Thraunruetter“ zu 2 kr das Stück und 32 solche zu 6 Pf., dann 21 „Hägn" (Zillenhaken) zu 5 kr, sowie unter dem Eisenzeug 11 Pfund neue „Schöffhägn“ zu 6 kr das Pfund. An Seilzeug finden sich Zehn-, Neun-, Sieben-, Fünf-, Vier-, Drei- und Zwei-Schillinger?). 5) In der Gemeinde Ruprechtshofen gelegen. 6) Über die Bezeichnungen der Schiffe und Geräte siehe die Arbeit des Verfassers „Donau¬ schiffe", Heimatgaue Ig 10 (1929) S. 151. *) Die Seile hatten eine Länge von 30 Klaftern und wurden nach der Anzahl Leinfäder zu 30 Stück = 1 Schilling bezeichnet; es bestand daher ein 10-Schillinger aus 300 Leinfäden und war 30 Klafter lang. 244

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2