OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 3

Oberösterreichische Heimatblätter Zur 60 Jahr-Feier der Dichterin steuerte er die wertvolle Abhandlung bei: „Die religiöse und literarische Wirkung von Handel-Mazzettis Dichtung auf ihre Zeit“ im Festbuch des Kösel-Verlages, S. 391 bis 472. Den Literarhistoriker Johannes Mumbauer darf man gleichfalls zu den Herolden der Handel-Mazzetti-Kunst rechnen. Mumbauer, der Herausgeber von Ritas Briefen“ (Saarlouis, Hausen, 1920), reiht die Dichterin in die Gruppe der „Zeitlosen“ ein, die allein stehen, Leuchttürmen und Wegweisern gleichen, aber nicht eigentlich Führer sind, weil sie auf Gefolgschaft verzichten. Im „Lite¬ rarischen Handweiser“ (55. Bd., S. 97 ff.) hatte er bereits Handel-Mazzettis „künstlerische Wesensart“ zu zeichnen versucht. In der gleichen Zeitschrift und im „Literarischen Ratgeber der Katholiken Deutschlands“ erschienen dann laufend Besprechungen ihrer Werke 28). Ein Gesamtbild ihrer Kunst entwarf Mumbauer in seinem Buch „Die deutsche Dichtung der neuesten Zeit“ (Freiburg 1931, 1. Bd., S. 338 — 360). Der Dichter Rudolf Henz in Wien hat bereits zur 60 Jahr-Feier das gesamte Schaffen Handel-Mazzettis im Festbuch des Kösel-Verlages (S. 97 186) gewürdigt und auf die überwältigende Bedeutung ihres Romans „Frau Maria“ hingewiesen. „Aus sich selbst heraus (Günther-Erlebnis) hat Handel¬ Mazzetti den Weg gefunden und beschritten, der sie zur größten Meisterin des historischen Romans ihrer Zeit gemacht hat.“ („Volkswohl“, 19. Jg., 1928.) In diesem Sinne schrieb auch Paula von Preradovic in dem ausführ¬ lichen Geleitwort zu den Schweizer Ausgaben des Rex-Verlages in Luzern: Der Trilogie Frau Maria gebühre unter ihren Werken „ein hoher Rang" durch die gedrängte dramatische Kürze, durch die Vielfalt der Details und durch die Problemstellung der Versöhnung der sozialen Gegensätze. Hohlbaum ergänzte in den „Wiener Neuesten Nachrichten“ 1931, Nr. 1869, dieses Urteil: In ihrem Monumentalwerk Frau Maria steht Handel-Mazzetti mit der tiefsten Reife über dem Stoff, wohl auf dem höchsten Gipfel, der ihr überhaupt bestimmt ist. Die Schriftstellerin E. M. Hamann in Scheinfeld (Mittelfranken) pflegte die Werke Handel-Mazzettis in der Münchener „Allgemeinen Rundschau“ besprechen. 1910 („Die arme Margaret"), 1913 und 1914 („Stephana Schwertner"), 1920 („Der deutsche Held“), 1925 („Das Rosenwunder"). Der altkatholische Pfarrer Fritz Heinrich Hacker bekundete tiefes Ver¬ ständnis für die Werke Handel-Mazzettis und das katholische Schrifttum. „ ist etwas Großes um die Liebe“, Gedanken um Enrica von Handel-Mazzetti und ihr Werk (1931). Besprechungen ihrer Werke erschienen im „Altkatholischen Volksblatt“ 1925, 1928 und 1929. Konrad Ludwig Wehse aus Königsberg, ein geborener Schlesier, besprach „Johann Christian Günther“ in der Breslauer Hochschul-Rundschau vom No¬ vember des Jahres 1928. Infolge des zweiten Weltkrieges mußte er aus Königs¬ 25) Literarischer Handweiser, 57. Bd. (Zum 50. Geburtstag); 64. Bd., Günther; 66. und 67. Bd., Frau Maria; im Ratgeber, 11. Bd., Stephana Schwertner. 234

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