OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 3

Oberösterreichische Heimatblätter Hammerstein (gestorben 9. August 1947) widmete sie ihre feine Übertragung der Ode Manzonis auf Napoleon „Der fünfte Mai" als „Spätrose auf seinen zu frühen Sarg“. Wundervolle Worte fand sie in ihrem Dank „an alle Freunde meiner Kunst" (1936). Das Schaffen Handel-Mazzettis hat die literarische Welt seit 1900 ununter¬ brochen beschäftigt. Jedes Werk fand seine Freunde und auch seine Gegner, sowohl in den katholischen als auch in den glaubensfeindlichen Kreisen. Professor Dr. Johann Nanftl in Graz hat schon seit den ersten dichterischen Anfängen Handel-Mazzettis, seit dem Erscheinen des „Meinrad' die Arbeit der Dichterin liebevoll begleitet bis zur Besprechung des Romanes „Die Waxenbergerin“ (1934). 1906 schrieb er die ausführliche biographisch¬ literarische Einleitung zur Ausgabe ihrer Novellen („'s Engerl“; „Fahrlässig getötet“; „Der Verräter“), erschienen im Verlag Styria in Graz. Er erörtert alle Fragen, die beim Erscheinen von „Meinrad“ sowie von „Jesse und Maria aufgeworfen wurden 21). Mit einem Nachwort führte Ranftl 1925 eine Auswahl aus „Meinrad“, „Stephana“ und „Rita“ unter dem Titel „'s Engerl“ (Eine Wiener Erzählung und andere Geschichten von Enrica von Handel-Mazzetti) ein, die in der „Deutschen Hausbücherei“ als Band 143 im Österreichischen Bundes¬ verlag in Wien erschien. Ferner gab er 1912 Handel-Mazzettis „Weihnachts¬ und Krippenspiele“ sowie „Napoleon II. (nach Viktor Hugo) und andere Dichtungen“ im Verlag K. Mecklenburg in Berlin heraus. Von seinen Buch¬ besprechungen vergleiche die über Stephana Schwertner in den Historisch¬ politischen Blättern, 155. Band (1915), S. 369—386: „Ein Meisterwerk historischer Romankunst“. Dann folgte Eduard Korrodi mit seinem dem Berliner Universitäts¬ professor Dr. N. M. Meyer gewidmeten glänzend geschriebenen Buche: „Enrica von Handel-Mazzetti. Die Persönlichkeit und ihr Dichterwerk“, Münster 1909. Wir begegnen Korrodi auch später bei Besprechungen der Werke der Dichterin in Schweizer Blättern, so über Stephana Schwertner im Luzerner „Vaterland“. Ferner schrieb er das Vorwort zur Reclam-Ausgabe „Der Richter von Steyr“. Johannes Eckardt gab in den Jahren 1911 und 1912 im Verlag Alber zu Ravensburg in zwei Bänden die Jugendwerke der Dichterin unter dem Titel „Enrica von Handel-Mazzettis geistige Werdejahre“ heraus. Seine einführenden Worte sind wertvoll, weil sie nach den persönlichen Mitteilungen der Dichterin eingehend das Werden ihres dichterischen Schaffens erzählen, von den ersten Schöpfungen bis zu „Meinrad“. Eine kurze anregende Skizze schrieb 1923 Hans Brecka (Stiftegger) unter dem Titel „Die Handel-Mazzetti“ in der Sammlung „Die Wiedergabe“, heraus¬ gegeben von Paul Stefan. 21) Vergl. auch seine biographische Einleitung zu den Schulausgaben von Jesse und Maria und Meinrad Helmpergers denkwürdiges Jahr (Wien, G. Freytag, 1910 und 1911). 230

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