OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 3

Oberösterreichische Heimatblätter Selbstbekenntnisse sind auch ihreKriegsschriften: „Der Blumenteufel“, München-Gladbach, 1916, auch in einer Feldausgabe erschienen; „Ilko Smutniak, der Ulan“, München, 1917; „Unter dem österreichischen Roten Kreuz", Regens¬ burg, Pustet, Hausschatzbücher; ferner der „Epilog zum Tode Bischof Rudolf Hittmairs", gedruckt in dem Werke von Friedrich Pesendorfer „Bischof Rudolf von Linz" (Linz, Preßverein, 1915). Die wertvollste Quelle, die über ihre Persönlichkeit Aufschluß geben könnte, sind wohl ihre Briefe. Deren gibt es eine Unzahl, die in der ganzen Welt verstreut sind. Eine der wichtigsten Aufgaben der zukünftigen Handel-Mazzetti¬ Forschung wird es sein, sie, soweit sie erreichbar sind, wenigstens in Abschriften zu sammeln. Nur ganz wenige sind bisher veröffentlicht. Mumbauers „Der Dichterinnen stiller Garten“ und Rodenbergs „Briefe über einen deutschen Roman“ enthalten nur Briefe Ebner-Eschenbachs und Rodenbergs. Handel¬ Mazzettis Antworten fehlen. Nur einen ihrer Briefe, in dem sie über ihre Arbeitsweise spricht, hat Rodenberg im Juni-Heft 1918 der „Deutschen Rund¬ schau“ herausgegeben. Aus dem Briefwechsel der Dichterin mit Edward Samhaber hat Berger in der „Festschrift zur 75 Jahr-Feier“ eine Auswahl (13 Briefe) geboten 15). Den Einfluß des Bluterbes auf das Schaffen Handel-Mazzettis zu er¬ gründen, wird zu den dankbaren Aufgaben ihres Biographen gehören. Über die Ahnen der Dichterin erschien bereits im Jahre 1921 eine Aufsatzreihe, die von Freiherrn Viktor von Handel-Mazzetti, dem verdienstvollen Genealogen der Familie Handel, geschrieben wurde 16). Siebertz konnte für das Festbuch des Verlages Kösel (1930) außerdem die eigenen Angaben der Dichterin, ihr Jugend¬ tagebuch und das Tagebuch ihres Großvaters benützen. Damit wurden wichtige Grundlagen für weitere Forschungen geschaffen. Bibliotheksdirektor Kurt Vancsa weist in seiner Studie („Unsere Heimat“, 1941) im besonderen auf den Einfluß des niederrheinischen Kulturkreises im Ahnenerbe Handel-Mazzettis hin 17). Die Dichterin selbst spricht in einem Briefe von dem mütterlichen ungarischen Blut¬ erbe, unter dessen Einfluß sie bei der Abfassung ihrer Türkenromane („Die Waxenbergerin“ und „Graf Reichard“) gestanden habe. Professor Anton Dörrer hat mehrmals den Anteil Südtirols an ihrem Schaffen aufzuhellen versucht 18). 15) Einige Briefe an M. Zimmermann in St. Pölten (St. Pöltner Instituts-Glöcklein, 1920). — Aus dem Briefwechsel mit ihrer Sekretärin Marietta Barth (Heimatland, 1931). Einen sehr aufschlußreichen Brief an den Medizinal-Regierungsrat Laifle in München über den Flecktyphus im Türkenlager 1683 brachte die Jubiläumsnummer des „Grazer Volksblattes 1936. Vergl. auch: Josefine Widmar, Die Handel-Mazzetti schreibt Briefe (Reichspost, 1931, Nr. 11). 16) Linzer Volksblatt 1921, Nr. 65, 179 u. 180. 17) Vergl. auch seine Arbeit „Enrica von Handel-Mazzetti. Erbe und Erfüllung" im Jahr¬ buch für Landeskunde von Niederösterreich. 26. Bd., 1936. 18) Vergl. Festbuch des Kösel-Verlages (1930), S. 415 ff. —Festschrift der Kath. Schul¬ Tiroler Anzeiger 1936. blätter (1930), S. 36 ff. — Festschrift zur 75 Jahrfeier, S. 129 ff. 228

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