Oberösterreichische Heimatblätter Schutt überdeckte Mauerzüge zeugen von einer längst vergangenen Bedeutung des Platzes. Ein bereits auf der Hochterrasse gelegenes Bauwerk wurde durch Aus¬ beutung eines von der Traunbauleitung betriebenen Steinbruches vollkommen ver¬ nichtet. Ein weiteres Bauwerk dürfte sich auf dem Boden des Grundstückes 141 befunden haben, da hier nach Aussage des Grundbesitzers Herrn Pfarl bei Feld¬ arbeiten Bodenfunde gemacht wurden. Die beiden langen Mauerzüge (zusammen rund 180 Meter) zeigen sich dem Auge als flache Wälle, die mit großen Traunkieseln bedeckt sind. Eine Versuchs¬ grabung führte ein aus solchen Steinen gemauertes Fundament von rund 70 cm Breite zu Tage. Im Inneren des erhaltenen Mauerwerks, in der Südwestecke des Totenhölzls, liegen verschiedene römische Ziegel, Mörtelstücke und Tuffsteine. Die Spuren von wilden Grabungen sind unschwer zu erkennen. Eine von mir durch¬ geführte Schnittgrabung senkrecht zu einem bestehenden Mauerrest förderte nicht nur Heiz-, Dach- und Plattenziegeltrümmer, sondern auch weiße, sowie mit Ziegel¬ split gemischte Mörtelbrocken zu Tage. Auch Mörtelstücke, die mit Glattstrich ver¬ sehen und mit einem meist roten, aber auch gelben, grünen, grauen, braunen und schwarzen Streifen und Ranken bemalt waren, konnten geborgen werden. Die kurze Versuchsgrabung zeigte nicht nur erhaltene, mit Weißmörtel verbundene Mauer¬ reste, die durchwegs aus großen Rundschottersteinen gebaut wurden, auch Teile von Mörtelstrich wurden bloßgelegt. Die einstige Bedeutung des Baues könnte wohl durch eine planvolle Grabung von berufener Seite ermittelt werden; diese Zeilen sollen Anregung dazu geben. Das von Straberger erwähnte Reststück einer Nömerstraße zieht sich als .50 m breiter flacher Damm durch den Wald. Eine Grabung im Querschnitt zeigte in einer Tiefe von 30 cm ein rund 20 cm starkes und 2.30 m breites Band aus fest gepreßtem Straßenschotter, welches mit einer lockeren, wohl jüngeren Schichte von 30 cm überschottert ist. Verfolgen wir diese Straße nach Süden, so führt sie im Zuge eines heute noch benutzten Fahrweges nach Wimsbach. Durchschreiten wir den Ort im Zuge unseres Fahrweges und folgen wir ein Stück der Straße nach Vorchdorf, so gelangen wir auf einen in der Karte verzeichneten Karrenweg, der gegen eine Waldbucht und im Weiterverlauf nach Grub führt. In der ansteigenden Waldstrecke finden wir rechter Hand einen alten, verlassenen und bewachsenen Hohlweg, der auf der Hochfläche in einen manchmal nur schwach erkennbaren Graben übergeht, der an den östlich von Au gelegenen Waldstücken hinstreichend im Bogen gegen Aigen führt. Diese wohl seit langer Zeit nicht mehr benützte Alt¬ straße wird von den Einheimischen als „Römerstraße“ bezeichnet. Ein nach der Trasse der Altstraße ziehende Fußweg hält noch den Anspruch der Benützung als Verkehrsweg aufrecht. Der Weiterverlauf der Straße ist über Kößlwang und Hör¬ bach gegen Buchert zu suchen, wo ein tief eingegrabenes Straßenprofil Anschluß an die alte Steyrer — Gmundner Salzstraße findet. Der Verlauf der Altstraße vom Totenhölzl nach Norden führt einerseits in dem bereits früher genannten Hohlweg zu Tal, anderseits liegt weiter östlich ein zweiter 168
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2