OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 2

Bausteine zur Heimatkunde Die angeführten Straßen zeigen teilweise das Bild verfallener Altstraßen, teilweise (Nr. 2, 5, 27, 29 und 30) werden sie in der Literatur oder von den Einheimischen als Römerstraßen bezeichnet. Einzelne längere Straßenzüge, die die Bezeichnung Hochstraße führen, zeichnen sich ab. Einige Flur- und Hausnamen halten durch die Bezeichnung Hochstraß oder Hochstraßer die örtliche Lage eines Punktes einer ehemaligen Verkehrsstraße fest; ohne örtliche Kenntnis kann hier auf den weiteren Verlauf einer hier vorbeiziehenden Straße nicht geschlossen werden. Die besondere Bedeutung, die einst im Begriff der Hochstraße lag, zeigt sich nicht allein im häufigen Vorkommen dieser Bezeichnung. Die häufige Wahl der Hochstraßen bei der Festlegung von Grenzen läßt auch ihre frühere Wichtigkeit erkennen. Dem Bestreben, möglichst unverrückbare und leicht erkennbare Linien in der Natur als Grenze zu wählen, entsprechen Straßen, denen eine gewisse Bedeutung zukommt, vielfach besser als Flüsse und Bäche, die durch Natur¬ gewalten oft einer Änderung ihres Verlaufes unterworfen sind. Die Hochstraßen erscheinen sonach wohl geeignet, der Erforschung der Alt¬ straßen wesentliche Förderung zu erweisen. Zur möglichst lückenlosen Erfassung aller Hochstraßen werden die Leser gebeten, Ergänzungen hinsichtlich des Verlaufes solcher Straßen, sowie von Orts- oder Hausbezeichnungen dieses Namens, die hier nicht aufscheinen, der Schriftleitung der „Heimatblätter“ bekannt zu geben. Herbert Jandaurek (Linz) Das Totenhölzl bei Wimsbach Das sogenannte Totenhölzl liegt zwischen Lambach und Wimsbach, nördlich der aus zwei Bauernhäusern bestehenden Siedlung Unterbachloh, in älteren Auf¬ zeichnungen Urharting (1343, 1383 Ulreting, 1569 Urhartting) genannt. Das Ge¬ hölz besteht aus den Grundstücken 101 und 102 der Katastralgemeinde Bachloh und wird durch die Bahnlinie Lambach — Vorchdorf durchschnitten. Am Nordrand des Waldes fällt das Gelände im Steilhang zur Traunniederung ab; der Westrand ist durch einen zur Niederung führenden tiefen Hohlweg=begrenzt. Bereits Gielge erwähnt nach einer im o. ö. Landesmuseum befindlichen Notiz hier Überreste eines großen römischen Bauwerkes. Terra sigillata, Tonplatten, sowie Münzfunde, ließen die Mauerreste als römisches Bauwerk erkennen. Das Wäldchen, das später Freidhofholz genannt wird, da hier auch Bestattungen aufge¬ deckt wurden, hat auch Straberger besucht. Hier bemerkte er zwischen dem Walde und dem südlich angrenzenden, sogenannten Quirilandl( Grundstück No. 138), Reste einer römischen Straßenanlage. Bei einer von mir mit Herrn Franz Brosch vorgenommenen Begehung er¬ wiesen sich die gemachten Angaben zutreffend. Im geringen Ausmaß treten auch heute noch römische Mauerreste zu Tage, die immerhin als die besterhaltenen auf oberösterreichischem Boden bezeichnet werden müssen. Eine in der südwestlichen Ecke des Wäldchens befindliche Ruine geringen Umfanges, sowie zwei längere, mit 167

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2