Oberösterreichische Heimatblätter zu Obergallspach und zu 11 B auf dem Gute zu Huenring 28). Wer eigentlich den Todschlag verübt hatte, sagt die Urkunde nicht, doch dürfte der Stifter selbst oder einer seiner Brüder nicht unbeteiligt gewesen sein 29). Um sein Gewissen noch mehr zu beschwichtigen, fügte Veit Anhanger zur obgenannten Summe noch 50 d hinzu, welche von dem Gut zu „Rewt“ (Pfarrer Eberschwang) zu dienen waren 30) Wir gewinnen den Eindruck, daß der Landadel ganz im Religiösen lebte und webte, daß er menschlich fehlte und christlich sühnte. Höchstes Streben war es, die angestammte Pfarre zu heben und selbst nach dem Tode noch in ihrer Mitte als Stifter fortzuleben. In jeglicher Hinsicht verdient Heinrich I. Geumann den Beinamen: der Kirchenbauer. II. Heinrich III. Geumann (1453 — 1477), Strauchritter und Büßer Jener Ortolf Geumann, den die Anhanger(?) erschlugen, gilt vorläufig als der gesicherte Ähnherr der weiteren Geschlechterfolge. Aus einem Lehensreverse des Stefan Geumann vom 7. August 1402 31) an Reinprecht von Wallsee erfahren wir, daß Stefans Vater, eben jener Ortolf, es war, der den Sitz Schwarzgrub 32 zuerst als Aigen und dann als wallseeisches Lehen besessen und an den Sohn Stefan vererbt hatte. Neben Stefan hinterließ Ortolf noch die Söhne Hans und Christoph. Stefans Bruder Hans lernen wir kennen aus einem am 14. Juni 1409 geschlossenen Vergleiche, der sich auf das Kirchenlehen Gallspach bezog 33). Der Dritte im Bunde, Christoph, war der glückliche Erbe seines Bruders Hans und somit der erste Inhaber eines größeren Güterbestandes im Hause Geumann 34 28) Die Hube zu Obergallspach ist das Erdhübelgut. Veit Anhanger verlieh zu Ostern 1396 dem Michel daselbst ein Erbrecht (Hohenecksches Pfarrurbar) und seitdem wurde das Gut unter der Bezeichnung „Eribler“ (Erbler) geführt, verballhornt zu Erdhübel. 29) Die Brüder Veit, Joachim, Peter und Onoffer die Anhänger von Köppach erscheinen zu dieser Zeit wiederholt als Söldner verschiedener Herren und einer von ihnen war ein be deutender Gegner und Schädiger Wallseeischer Anhänger (Diplomatar 1400 im o. ö. Landesarchiv). 30) Urkunden-Buch, Bd 11 S. 499, 6. April 1396. Das Gut, die Erbwidm, wird noch 1526 unter den Geumannischen Vogtgütern angeführt, entschwindet aber dann aus der Pfarrdotation. 31) Schloßarchiv Eferding. 32) Schwarzgrub, Gemeinde Weibern. J. G. A. Hoheneck, Die Löbliche Herren Herren Stände Deß Ertz-Hertzogthumb Oesterreich ob der Enns ... Erster Theil (Passau 1727), erwähnt eine Urkunde des Herzogs Albrecht vom 25. April 1400, worin Stefan Geumann die Erlaubnis erteilt wird, den Sitz Schwarzgrub zu bauen und zu zimmern.. Hiemit war der erste Versuch gelungen, aus der Enge des Gallspachtales in einen erweiterten Lebensraum vorzustoßen. 33) O. Ö. Landesarchiv. Urkundensammlung, Geschlechter, Geumann. 34) a. a. O. 19. 7. 1427. Dieses Erbinstrument stellt sich als Vorläufer eines Urbares der Herrschaft Gallspach dar und verdient daher, beachtet zu werden: „Hans der Geimann macht und schafft seinem Bruder Christoph seinen Teil im Hause Gaylspach, den nidern Hof zu Schuezendorf, Pf. Mechenhoffen, den Hof auf dem Weinperig, Pf. Grieskirchen, alle Lehen von Reinprecht von Wallsee, den Hof zu Heinbrechting, Pf. Schwans, Lehen von Ort, Hof und Holz in Rüstorf, freies Aigen, eine Hube und Selde im obern Gailsbach, freies Aigen, den halben Hof auf dem Neydhartsberg, Pf. Grieskirchen, freies Aigen, die Hube zu Hunring, freies Aigen, 116
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2