OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichische Heimatblätter damit sie den pfarrlichen Bedürfnissen und den Zwecken einer Familiengruft dienen konnte. Außer einigen Grabsteinen erinnert heute nichts mehr an den gotischen Geumannbau, denn die Kirche erhielt 1689 eine völlig abweichende Gestalt 10, Wir wüßten gar nichts von einem mittelalterlichen Kirchenbau, wenn nicht Heinrichs Grabstein davon Kunde gäbe: „hie ligt Heinrich der Geumann baut das gotshaus anno Domini 1363“ 11) Kirchenbauer kann Heinrich auch im weiteren Sinne genannt werden und zwar wegen seines eifrigen Bemühens, die Pfarrpfründe und den Gottesdienst zu mehren. Auf diesem Wege war schon der Pfarrgründer, Eberhard von Wallsee, beispielgebend vorausgegangen, der am 18. Oktober 1344 12) der Pfarre Gallspach folgende Güter verlieh: Ein Viertel an dem Hof am Hayperg 13) (Dienst 1 Pfund 51 Den halben Hof zu Oberwayding 14) (Dienst 1 Pfund 22 Das halbe Lehen an dem Oedt 15) (...... 3 B 18 Den halben Hof an dem Hag 16) 1 Pfund 74 d) Den halben Hof an dem Aigen 17) (...... 6 B 15 d) Das Gut zu Sperschäften 18) (...... 3 B 11 d) Ein Viertel vom Hof zu Praytprunn 19 (1 Pfund 5 B 12 d) Ein Viertel von dem Edhof 20) 1 Pfund 5 B 12 d) 1) Ein Gedenkstein neben dem südlichen Seitenaltare berichtet, daß Herr Augustin Freiherr von Ehrhard im Jahre 1689 diesen Chor samt der Sakristei von neuem bauen, auch sonst in anderer Weise mehr dieses Gotteshaus in anderen und besseren (?) Stand setzen ließ. 1) Der Grabstein ist nunmehr in der Apsis hinter dem Hochaltare eingemauert. A. Winkler, Grabdenkmale in Ober-Österreich (in: Mittheilungen der K. K. Central-Commission zur Erfor¬ schung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, Ig III (1877) S. LXV und LXVII) bringt eine Zeichnung und Beschreibung. 12) Abschrift in dem von Joh. Georg Adam Hoheneck, dem bekannten Genealogen, im Jahre 1725 angelegten Pfarrurbar. Ein Vorläufer des Hoheneckschen Urbares ist das 1416 angelegte Urbar der Pfarre Gallspach (o. ö. Landesarchiv). Es enthält neben Urbarsnotizen größtenteils Erbrechtsbriefe aus dem Zeitraume 1373-1416. 13) Die Orts- und Güternamen, die bisher keine Beachtung gefunden haben, sollen hier identifiziert werden. Der Hof am Hayperg ist das Friedlgut zu Haiberg, Gemeinde Peuerbach. 12) Angermairhof oder Weinleithnergut zu Oberweiding, Gemeinde Bruck-Waasen. Ull von Oberwaytting und Diemut, seine Hausfrau erhalten am 29. September 1373 von Hartmit, Leutelts Sohn von Marchtrenk, Pfarrer von Gallspach, ein Erbrecht (Urbar 1416). 15) Gartner- oder Edtbauerngut in Oberaching, Gemeinde Peuerbach. 16) Einöde Maghof, Ortschaft Mayrdoppl, Gemeinde Michaelnbach. Otto der Pachtler erhält am 29. 9. 1373 von Hartnit, Pfarrer von Gallspach, ein Erbrecht (Urbar 1416). 17) Aigen, Gemeinde St. Marienkirchen a. d. Polsenz, St. Gertrud 1416. Jakob, Ulrich, Hettel, Elsbeth, die Geschwister Geymann verkaufen das halbe Erbrecht auf dem Hofe in Aigen an Hansen des Peysenmayrs Sohn (Urbar 1416). 18) Nicht festgestellt; in Hörsching? 12) Mayrhauserhof zu Breitbrunn, Gemeinde Hörsching. Pfarrer Symon zu Gallspach ver¬ leiht Hansen dem Spätner den Mayrhaushof zu Breitbrunn unter der Vogtei des Heinrich Geimann zu Gallspach (Urkunden-Buch, Bd 11 S. 490, 10. März 1396). 20) Edhof in Sperneck, Gemeinde Hinzenbach. 114

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