OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 1

Berichte gabe der Werke Franz Stelzhamers. Zu den schule in Oberösterreich zählen und von denen „Oberösterreichischen Heimatblättern“, die vom bisher zwei fertiggestellt werden konnten. Institut herausgegeben werden, kam die Schrif¬ Das Landesmuseum hat als Mittelstelle tenreihe des Institutes als Veröffentlichungs¬ auch den Wiederaufbau und die Ausgestaltung möglichkeit für heimatkundliche Arbeiten größe¬ der Heimathäuser in Oberösterreich weitgehend ren Umfanges. Die Vibliothek schritt an die gefördert. Für die Kustoden der Heimathäuser wurde im Herbst 1949 ein zweitägiger Kurs im vollkommene Neuordnung und Katalogisierung Landesmuseum veranstaltet. der großen Ortsansichtensammlung. Die Bio¬ logische Abteilung hat die langwierige Arbeit Ausstellungen nu 6r der Neuordnung des aus mehreren Dutzend Im Jahre 1949 wurden insgesamt neun Einzelherbaren zusammengeschlossenen Haupt¬ Sonderausstellungen veranstaltet. Die bedeu¬ herbares durchgeführt. In der angewandten Biologie stand die Wasserbiologie im Vorder¬ grund. Die Gründung einer hydrobiologischen Arbeitsgemeinschaft, die Tätigkeit der biologi¬ schen Station für Fischereiwesen, die Traun¬ erkundungsfahrt zeigen den Umfang dieser Ar beit. Die Geologische Abteilung führte die wis senschaftliche Aufnahme der alten, heute in Ver¬ gessenheit geratenen Berg- und Hüttenwerke, die sich in Oberösterreich mit der Gewinnung von Kohle, Erz und Metall befaßten, durch; die Bearbeitung der alten Eisenbergbaue und eines Agsteinbergbaues wurde abgeschlossen Die überaus wertvolle Ammonitensammlung Ramsauer, eine in ihrer Art einmalige Auf sammlung von Fossilien aus den Hallstätter Kalken, konnte einer gründlichen wissenschaft¬ lichen Bearbeitung zugeführt werden. Heimatpflege und Volksbildung Das Landesmuseum stand auch im abge¬ laufenen Jahr in enger Arbeitsverbindung mit den Einrichtungen des Denkmal- und Natur¬ schutzes, der Heimat- und Volkstumspflege. Die Volkskundliche Abteilung arbeitete mit dem Werkbund zusammen. Sie leitete Maßnahmen für die Erhaltung eines Rauchhauses als Ur¬ kundhof im Mondseeland ein. Im Landes¬ museum tagt allmonatlich die Arbeitsgemein¬ schaft der Volkstumspflege. Die Restaurierwerk¬ statt hat 71 Werke erfolgreich restauriert; eine wirkliche Rettungstat war die Wiederher stellung der Goiserer Tafeln, durch die vier bisher unbeachtete und dem Verfall preisgege bene Tafelgemälde aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts in der katholischen Pfarr kirche in Goisern wieder in vollem Glanz er¬ standen. Die größte Aufgabe war die Restau¬ rierung der drei Gaspoltshofener Passions¬ tafeln, die zu den Hauptwerken der Donau¬ tendste war die große Ausstellung „Das Eisen in Geschichte und Kultur des Landes ob der Enns“, die erstmalig eine Gesamtschau dieses für Oberösterreich wichtigen Themas mit allen seinen Ausstrahlungen von der vorgeschicht¬ lichen Eisenzeit bis zur modernen Eisentechnik, von der Wirtschafts- und Kunstgeschichte des Eisens bis zur Volkskunde gab. Die von Lan¬ deshauptmann Dr. Gleißner am 28. Mai 1948 eröffnete Ausstellung hatte über 15.000 Be sucher zu verzeichnen. Die im April - Mai ver¬ anstaltete erste oberösterreichische Naturschutz ausstellung gab einen Überblick über die Auf¬ gaben und Leistungen des Naturschutzes in Oberösterreich. Ferner zeigte das Landes¬ museum folgende Ausstellungen: Die Pflanzen¬ gesellschaften als Grundlage der Bodenkultur; Aus der Welt der Minerale; Pilze der Heimat; Fischerei-Ausstellung in Neuhofen; 90 Jahre Linzer Bahnhof (zur Eröffnung des Linzer Hauptbahnhofes veranstaltet); Erde im Kos¬ mos, Gemälde und Zeichnungen von Rudolf Pühringer; Jahresausstellung des Oberöster¬ reichischen Kunstvereins (als Gastausstellung). Bauarbeiten Das Museumsgebäude wurde einer gründ¬ lichen Außen- und Innenerneuerung unter¬ zogen. Hiebei wurden der Festsaal und der Ludolfsaal als zeitgemäße Ausstellungssäle neu eingerichtet, das Musikinstrumentenzimmer und die Stiegenhäuser erneuert, ein Laborato¬ rium und ein Archivraum geschaffen und die Einleitung der elektrischen Beleuchtung in die bisher zum Großteil nicht beleuchtbaren Schau¬ säle in Angriff genommen. Für die Unterbrin¬ gung der biologischen Fachbücherei und der In¬ sektenstudiensammlung wurde eine neue raum¬ sparende Einrichtung geschaffen. 1 Franz Pfeffer 81

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