OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 1

Berichte Das Oberösterreichische Landesmuseum im Jahre 1949 Windofen, Stuckofen) und erhielt das Modell Neuerwerbungen eines modernen Kokshochofens der Hütte Linz Die bedeutendste Neuerwerbung der Kunst¬ von den Vereinigten Österreichischen Eisen- und und kulturgeschichtlichen Abteilung war die aus Stahlwerken als Spende. Die Sammlung von dem 17. Jahrhundert stammende Apotheke des Modellen der Pferdeeisenbahn, die als Gegen¬ Schlosses Weinberg bei Kefermarkt, die nach stück zur reichhaltigen Schiffsmodellsammlung vollständiger Wiederherstellung der durch ausgebaut wird, wurde um das Modell eines Kriegsereignisse entstandenen Schäden in ihrer Personenwagens 1. Klasse und das Relief der ursprünglichen Gestalt, sobald es die Raum¬ Pferdeeisenbahntrasse St. Magdalena - Urfahr¬ verhältnisse zulassen, im Museum zur Wieder¬ Linz - Zizlau vermehrt. aufstellung gelangen wird. Mit dieser Erwer¬ Das Institut für Landeskunde begann mit bung bleibt dem Lande ein einzigartiges kul¬ dem planmäßigen Aufbau eines Lichtbild¬ turgeschichtliches Denkmal erhalten. Die Skulp¬ archivs zur oberösterreichischen Landeskunde. turensammlung wurde durch den Ankauf des Spätrenaissance - Grabsteines der Familie Erd¬ Die Bücherei erwarb 827 Werke mit 1072 presser, sowie durch Werke von Wagner von Bänden. Die Neuerwerbungen werden laufend der Mühl und Haslecker, die Gemäldegalerie im „Oberösterreichischen Kulturbericht“ in der Amtlichen Linzer Zeitung veröffentlicht. Be¬ durch Ölgemälde von Albrecht Dunzendorfer, Fritz Fröhlich, Karl Hauk, Johann Hazod, sonders erwähnt seien ein handschriftliches Anton Lutz, Franz Poetsch- Artholz, Hans Kräuterbuch aus der Zeit um 1470, das um 1560 gedruckte „New Christlich Teutsch Bet¬ Pollack, Josef Schnetzer, sowie durch Ankauf von Werken der Linzer Kunstschule vermehrt. buech“ von dem Vizekanzler Kaiser Ferdinand I. Die ur- und frühgeschichtlichen Sammlungen und Erbauer des Schlosses Ennsegg Georg erfuhren Vermehrungen durch zahlreiche Neu¬ Gienger. Das im Aufbau begriffene ober¬ erwerbungen wertvoller Bodenfunde, durch österreichische Dichterarchiv erhielt bedeutenden eigene Grabungen, Ankäufe und Spenden. Zuwachs durch drei Manuskripte von P. Maurus Desgleichen konnte die numismatische Samm¬ Lindemayr und mehrere Gedichte von Stelz¬ hamer in Originalhandschrift. Die Handzeich¬ lung durch eigene Sammeltätigkeit, sowie durch nungensammlung wurde vermehrt durch drei Federzeichnungen des Aschacher Malers Josef Abel und eine Federzeichnung von Wolfgang Spenden von Gönnern eine Reihe von Neu¬ erwerbungen verzeichnen. Die Volkskundliche Abteilung konnte ihre Bestände u. a. durch Ankauf von Trachten und Möbeln bereichern; hiebei wurden auch Trach¬ tenstücke aus dem Besitz der in Oberösterreich heimisch gewordenen Volksdeutschen erworben. Die Biologische Abteilung verzeichnet den Neueingang von drei Sammlungen, darunter einer Sammlung von 20.000 Schwimmkäfern Das anthropologische Material von über 150 Individuen aus dem ältesten Linz (Gräberfeld von St. Peter) kam als Leihgabe ins Landes¬ museum. Die mineralogisch-geologischen Sammlungen wurden durch neue Fossilfunde und Aufsamm¬ lung von Gesteinen und Mineralen vermehrt. Die Technologische Abteilung erwarb durch Kauf drei Modelle älterer Eisenverhüttungs¬ anlagen (römischer Windofen, mittelalterlicher 80 Andreas Heindl. Aquarelle und Graphiken zeitgenössischer Künstler wurden erworben von: Alois Wach, Hans Weibold, Leo Frank, Herbert Fladerer, Leo Adler, Franz Blitters¬ dorff, Dr. Adolf Mutter, Dr. Hans Strigl, Franz Zülow, Margit Breuer, Willi Anderer, Peter Kubovsky. Wissenschaftliche Arbeiten Das Institut für Landeskunde setzte die Arbeit am biographischen Archiv und am Ober¬ österreichischen Heimatatlas fort. Die Bestands¬ aufnahme der Werke der Schmiedeeisenkunst und der Gegenstände der oberösterreichischen Schiffahrtsgeschichte wurde in Angriff genom¬ men. Eine Arbeitsgemeinschaft begann mit den Vorarbeiten zur historisch-kritischen Gesamtaus¬

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