OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 1

Bausteine zur Heimatkunde 20. August 1720 zur Erstattung eines Berichtes und Gutachtens aufgefordert worden war, am 31. März 1722 bei der niederösterreichischen Regierung und Kammer „die allergnädigste Einwilligung des Privilegs vor die Association der 7 vereinigten Sarmingsteiner Bürger auf den Holzhandel und andere Waaren", doch mußten sie „vor jetzt und künftig einen eigenen des Donaustoms erfahrenen Schöffmann, wie ihre Vorfahren gehabt, aufstellen, womit sodann die beschwärliche Jurisdic¬ tionsverwirrung gehoben, das Publikum befördet und dem Notstand des armen Marktes zugleich geholfen wäre“. Über die Erledigung, welche die Angelegenheit in Wien gefunden hat, ist aus den im Linzer Landesarchiv erliegenden Amts¬ schriften nichts zu ersehen. Aber es wird wohl dem Antrag der obderennsischen Regierung stattgegeben und den vereinigten Sarmingsteiner Holzhändlern das er¬ betene Privileg erteilt worden sein. Jedenfalls gehörten sie in ihrer Gesamtheit am Ende des 18. Jahrhunderts dem Schiffmeisterbindwerk zu Ybbs an und zwar ver¬ zeichnet das 1799 begonnene „Meisterbuch für das löbl. Bindwerk der bürg. Schiffmeister in der k. k. lf. Stadt Ybbs 1799“ 5) die „Markt Saiblingsteiner Holz¬ handlungs Compagnie“ mit „Franz Stieder, Bürger, allda, als Abführer ihrer Produkte", verzeichnet aber weiter, daß sie 1808 aufgehört hat. Ernst Neweklowsky (Linz) Der Mitterweg Zu den im Heft 2 des Jahrganges 3 unter obigem Titel erschienenen Bemerkungen über die Mitterwege können auf Grund von Zuschriften aus Leser¬ kreisen, sowie durch eigene Erhebungen, nachfolgende Altstraßen ergänzend hinzu¬ gefügt werden: 11. „Mittersteig“ ist die Bezeichnung einer Altstraße am Höhenrücken südlich der Straße Grieskirchen — Hofkirchen an der Trattnach. Der Altweg beginnt bei der südlich vom Pfarrhof von Grieskirchen gelegenen Kapelle und zieht als Fußweg über die Kote 397 gegen Aigen. Hier findet er in der von St. Georgen bei Grieskirchen nach Hofkirchen führenden Straße die natürliche Fortsetzung. Der Weg scheidet die Mooshamer- und Parschalligerfelder und ist durchwegs Besitzgrenze. Der Altweg wird auch als „Hochweg“ bezeichnet und mündet beim Benefiziatenhaus von Hofkirchen in die Straße Aistersheim — Hofkirchen. Nach der Grenzbeschreibung des Landgerichtes Tegernbach aus dem Jahre 1592 (Archiv für österreichische Geschichte, Bd 99 Seite 247) verläuft die Grenze „von Speck gen Maurbach (westlicher Teil der Ortschaft Moosham) im halben Huefschlag von dannen aus auf den halben Mittersteig bis an den Strielgraben. 12. „Mitterweg“. Nach der Grenzbeschreibung des salzburgischen Pfleg¬ und Landgerichtes Lichtentann gegen Wildenegg aus dem Jahre 1646 (Archiv für österreichische Geschichte, Bd 102 Seite 408) ist ein Mitterweg Grenze, die heute Landesgrenze gegenüber Salzburg ist. Diese geht „... nach der Wasser¬ 5) Ybbs, Stadtarchiv.

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