OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 1

Oberösterreichische Heimatblätter Es folgt nun der Name Schinagl mit 63 Namensträgern. Diese stammen ebenfalls aus einem alten bayrischen Bürgergeschlecht, das schon im 15. Jahr¬ hundert ansässig war. Im Friedburger Urbar findet sich unter dem Jahre 1555 ein Mathias Schinagl in Holz. An dritter und vierter Stelle folgen die Asen und Schindecker mit je 55 Personen. Der erste Name wird gleichfalls 1555 urkundlich genannt; neben dem germanischen Göttergeschlecht wird im Mittelalter ein Querbaum zum Aufhängen von Kleidern und Waffen so genannt. Ein Michael Schindecker aus Gollmannseck scheint im 16. Jahrhundert auf. Vielleicht leitet sich der Name vom Schindeck oder auch Schindereck her. Oder kann er mit der damaligen Holzschindelerzeugung in Einklang gebracht werden? (Friedburger Ehehaft, im Friedburger Salbuch, fol 82-86: „Item die lewt die In der herschafft fridburgk sitzen vnd dahin gehören habn die recht das Sy zu allen Iren gewondleichen notturfften holltz von dem wallde nemen solln dauon sind Sy nichts schuldig ausgenumen ob Sy häwser Schintel oder Holltz ect. aus der herschafft verkauffen wolltn das sullen Sy ver¬ forsten. Die Gruppe der Roider (Roidmaier, Bernroider, Nieder) steht mit 44 Per sonen an fünfter Stelle. Der Stammvater der Roider dürfte in Lengau zu suchen sein und zwar beim Ober-Roider. Schon von 1582 bis 1626 befand sich der Hof in der Hand eines Hanns Roider (Ruiter, Reuter). Seither waren elf weitere Roider, darunter fünf Andreas Roider hintereinander, Besitzer des Ober-Roider¬ Gutes in Lengau. Die 42 Schmied, Schmidt setzen sich zum Großteil aus Volksdeutschen aus Rumänien zusammen. Ihnen folgen 37 Personen mit dem Namen Prexl, die nur in Schnee¬ gattern zu finden sind und als Glasbläser über die Gemeindegrenze hinaus be¬ kannt sind. Die Namen Moser und Seidl (Seitl) sind durch je 33 Personen ver¬ treten. Ein Wolfgang Moser scheint im Friedburger Urbar (um 1580) unter der Ortschaft „Kueh-Puchl“ (Kühbichl) auf. Die Daxer (Dax) haben in der Gemeinde Lengau 31 lebende Nachkommen Die meisten von ihnen stammen von der Lexensölde in Friedburg ab. Auch ihr Name wird in den beiden genannten Büchern erwähnt, um 1440 ein Leonhard Taxer in Igelsberg, ein Wolfgang Taxer in Ereneck und um 1600 ein Georg Taxer in Gaßl. Es folgt nun der Name Schwab der ebenfalls 31 mal aufscheint. Er weist auf die Einwanderung der Schwaben vor 900 Jahren hin. Auch dieser Namen findet sich im Salbuch, so ein Sigismund Schwab zu Kübichl, und es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß die Ahnenreihe der Schwab geradlinig auf die Besiedler unserer Gegend zurückgeht. Vielleicht ist dies auch bei den Bam¬ bergern der Fall, denn auch ihr Name steht schon recht früh in Urkunden. Er bezeichnete Leute, die von Bamberg oder dem gleichnamigen Bistum kamen. Heute

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2