Oberösterreichische Heimatblätter Ehefrau. Die Eltern des Bräutigams, der nur als „Pfleger zu Lützlburg“ be¬ zeichnet ist, scheinen leider nicht auf. Das Schloß Lützlburg, damals Seeau'scher Besitz, lag auf einer Insel, gegenüber der Ortschaft Buchberg in der Pfarre Seewalchen am Attersee und wurde am Ausgang des 18. Jahrhunderts abgerissen. Preitenau in der Pfarre Pennewang gehörte zum Stift St. Peter in Salzburg. Da die Seeau auch Besitzer der Herrschaften Helfenberg und Piberstein im Oberen Mühlviertel waren, dürften die Beziehungen der Mäderer zu dieser Herrschaft sich von dort herleiten. Ehrenreich kam später als Pfleger in den Seeau'schen Hauptsitz Würting in der Pfarre Offenhausen. Seine Söhne brachten es alle zu ehrenvollen Stellungen und erwarben am 9. Juli 1709 den alten Reichsritterstand mit Substitution von vier Ahnen väterlichen und mütterlichen Geschlechts und mit dem Prädikate „von Ehrenreichscron“ und dem Rechte, sich „von allen jetzigen und künftigen mit recht¬ mäßigen Titeln überkommenden Gütern nennen und schreiben“ zu dürfen. Im Adelsbriefe Kaiser Josef I. sind ihre und ihrer Eltern und Großeltern Verdienste, besonders die ihres Vaters erwähnt: „Die getanen und angenehmen Dienste, welche sowohl ihre Vor- und Eltern im letzten Schwedenkrieg, als auch ihr Vater selig Ehrenreich Mäderer in dem bei Johann Friedrich von Seeau lange Jahre obgehabten Pflegamt in Österreich ob der Enns, in Sonderheit unter letzterer türkischer Belagerung unserer Stadt Wien mit Anführung der zur Landes¬ defension zusammengebrachten Bauernschaft rühmlichen erwiesen“. Über die Söhne Ehrenreichs ist dem Adelsbrief folgendes zu entnehmen: Johann Jakob Mäderer erwarb den Grad eines Licentiaten ex utroque jure und es wurde ihm eine öffentliche Professur an der Universität zu Salzburg angetragen. Er nahm aber zunächst neben und nach seinem Vater durch zehn Jahre Seeau'sche Dienste, dann war er bei dem Hofkammerpräsidenten Gotthard Heinrich Graf von Sallaburg und bei dessen Sohn Franz Ludwig Pfandschaftsadministrator und Oberpfleger ihrer Herrschaften und gleichzeitig übte er die Jurisdiktion über die landesfürstlichen Stadt- und Aufschlagsämter Vöcklabruck und Engelszell aus, wobei er während der in den Jahren 1703 und 1704 stattgefundenen bayrischer Empörungen nicht allein bei der Wiedereroberung der Schanze Williwald durch Anführung und Aufmunterung des Landvolkes, sowie auch bei den feindlichen Ein¬ fällen in Riedau und Peuerbach sich standhaft und getreu erwies. Er war auch be¬ reits mit dem österreichischen Ratstitel ausgezeichnet [Georg Freiherr von Hoheneck erwähnt ihn allerdings in seiner Relation an die oberösterreichischen Stände über seine Tätigkeit als Oberkommissär (für Verpflegung der Truppen usw.) 17021705 nicht. Über die Angaben des Adelsbriefes hinaus wäre hier noch zu sagen, daß Johann Jakob sich 1686 bis 1688 als Student am Lyceum der Jesuiten in Linz und 1688 als Jurist an der Universität Salzburg findet. Er trat später in Starhembergische Dienste, denn wir finden ihn 1723 als gewesenen Regenten der Grafschaft Waxenberg, nunmehr oberösterreichischen Landschaftssyndicus und 68
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