OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 1

Bausteine zur Heimatkunde 9. Christian, geboren am 25. Februar 1642, von dem nichts Näheres bekannt wurde. Abraham schloß nach dem Tode der Eva (25. September 1651) noch eine zweite, kinderlose Ehe mit Maria, Tochter des Melchior Schaffer, Marktschreiber zu Oberneukirchen und dessen Frau Anna. Daß nach seinem Tode über das Nachlaßvermögen in der Abhandlung vom 4. Juni 1664 die Krida verhängt wird, muß nicht unbedingt auf schlechte Wirt¬ schaft hinweisen, sondern hat wohl seinen Grund darin, daß er sein Vermögen zu Lebzeiten seinen Kindern zugewendet hat, teils durch Ausstattung der Töchter mit Heiratsgütern, besonders aber auch dadurch, daß er, wie wir gleich sehen werden, seinen Söhnen eine höhere Ausbildung angedeihen ließ. So war es auch seinem Sohne Johannes möglich, mit seiner Frau Sophie am 13. No¬ vember 1664 das Vaterhaus von den Kreditoren zu kaufen, wodurch er auch Rats¬ bürger in Oberneukirchen wurde. Die große Feuersbrunst vom Östermontag 1674 raffte aber sein Gut hinweg, auch er geriet in Krida und die Brandstatt erwarb sein Neffe Reichard Rechberger, von dem wir noch hören werden. Von seinen Söhnen Josef, Ehrenreich und Gottlieb ist nichts Näheres bekannt. Sein Bruder Ehrenreich Mäderer scheint in der Tausmatrik von Oberneukirchen leider nicht auf, so daß Zweifel entstanden sind, ob der Ehrenreich, auf den sich die nächstfolgenden Ausführungen beziehen, wirklich der Sohn des Abraham gewesen sei. Da aber der Ehrenreich, der Sohn des älteren Johannes (Hans) Mäderer, wie wir oben gesehen haben, ausscheidet und der oben genannte Sohn des jüngeren Johannes, der erst nach 1666 geboren sein kann, ebensowenig in Betracht kommt, enge verwandschaftliche Beziehungen sowohl zu Johannes als zu Jeremias vielerorts zutage treten und seinem Namen in der väterlichen Abhandlung das „Herr“, vorangesetzt ist, so sind diese Zweifel sicher unbegründet. Ehrenreich befand sich ja damals tatsächlich bereits in einer angesehenen Stellung als leitender herrschaftlicher Beamter, als dem ihm die Bezeichnung „Herr", auch „Edl- und vester Herr“ zukam. In der Bücherei des o. ö. Landesarchives befindet sich ein Privatdruck, die von J. K. Grill¬ mayr verfaßte „Chronik des Schlosses Würting bei Wels“, in welcher auf Seite 93 —94 erwähnt ist, daß der Schloßherr, Elias von Seeau, in einem Ka¬ lender von 1666 tagebuchartige Aufzeichnungen hinterlassen hat. Über Mäderer ist dort folgendes zu finden: 11. Februar 1666: „Brief an Mäderer um das Lützlberger Urbar“; 14. Juni 1666: „verlobte sich der Pfleger Ehrenreich Mäderer von Litzlberg mit Anna Rotenschuster des Breitenauer Pflegers ältester Tochter“; 6. Juli 1666: findet die Hochzeit in Lambach statt. Der Name der Braut ist verballhornt, sie hieß richtig Rotenhäusler. Ihre Eltern waren, wie aus der Traumatrik der Stiftspfarre Lambach hervorgeht, Johann Jakob Rotenhäusler, Pfleger zu Breitenau, und Maria Elisabeth, dessen

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