OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 1

Bausteine zur Heimatkunde Neue Quellen zur Kunstgeschichte Oberösterreichs im Mittelalter Rechnungsauszüge scheinen zu den trockensten Aufzeichnungen zu gehören, die überhaupt denkbar sind. Und es ist auch nicht nur schwierig, sie überhaupt zu ent¬ ziffern, wenn sie ein paar hundert Jahre alt sind, sondern noch mehr, ihrer hab¬ haft zu werden, und, wenn man sie hat, sie zum Reden zu bringen. Gelingt dies aber, dann enthalten sie oft viel mehr an kulturgeschichtlichen Nachrichten, als man vermuten würde. Im ersten Jahrgang dieser Zeitschrift (3. Heft, S. 253) ist eine erste Sammlung solcher Nachrichten veröffentlicht worden. Glückliche Umstände und freundliche Hinweise haben dazu geführt, sie fortsetzen zu können. Auch hier soll ein kurzer Exkurs zu einem berührten Thema der oberösterreichischen Kunstgeschichte angefügt werden. Es wäre erfreulich, wenn weitere Funde neuerliche Fortsetzungen ermöglichen würden. IV. Auszüge aus den Kirchenrechnungen der St. Margaretenkapelle bei Linz, 1484— 1501. Linz, Stadtarchiv. *) Vermerkcht das Ausgeben, so ich Wolfgang Holtzleitner als Zechmeister sand Margretn Capeln ob Lintz ausgeben hab anno domini im 1484 iar: Dem Cristan Maller von Glas im Kor umb zu setzen und zu pessern, vii s. x d. 1486: Item dem Jorig Tischler und Larencz Maller von Sand Dorothe Pild zu machen und mallen Ixxii d. in die Rueperty im 86. iar 3. 1486) Item kauft ain news vergolts Tafel umb iii tl. Ixxx d. Item dem Larencz Maler von Crucifix zu mallen ii tl. xvi d. 1487: Item dem Larencz Maller von Weichkrewcz zu mallen Ixxxviii d. Sambstag post Viti (16. 6. 1487) 1488: Dem Maister Mert Pildsnyczer zu Everding iii tal. d. an der Taffeln im Kor. xxx d. verzerrt. 1490: Dem Maister Mert Pildsniczer zu Everding xiiii tal. Ixx d. an der Tafel am Pfincztag post Appoloniam im 90. iar (9.2. 1490) Item dem Larencz Maler von iii Glessern zu pessern iii s. xxiii d. *) Den Hinweis und die Zugänglichmachung dieser interessanten Quelle verdanke ich der Freundlichkeit des verdienten o.-ö. Geschichtsforschers Georg Grüll. Ihm zunächst habe ich Ober¬ achivrat Dr. A. Hoffmann für mehrfache Unterstützung zu danken. Die Rechnungen der Margareten¬ kapelle sind schon zitiert bei J. Fließer, Die Linzer Stadtpfarrkirche 1286 —1936 (Linz 1936). Die Rechnungen sind etwas verbunden, fol. 41 —53 enthalten das 1.—7. Jahr, fol. 3 —18 das 8.—17. Jahr der Rechnungsführung des Wolfgang Holzleitner, die jeweils mit dem 1. Oktober beginnen. 56

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