OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 1

Oberösterreichische Heimatblätter sowie das Keldorfer-Quartett zur Verbreitung. Der Männergesangverein „Ein¬ klang“ unter seinem Chormeister Karl Springer machte sich um die Pflege von Neuhofers Männerchören verdient und veranstaltete mit diesen sogar ein eigenes Kompositionskonzert. Größten Beifall erntete der Verein für den Komponisten mit der „Bergmesse“ (H. Ernest) op. 177 a und mit dem ihm gewidmeten Chor „Gipfel am Abend“ (R. List) op. 221 a. Die Neuhofergemeinde veranlaßte be¬ merkenswerte große Aufführungen, so die der „Symphonischen Phantasie' op. 85, des a-cappella-Chores „An die Schönheit“ op. 140, später der „Heimat¬ Symphonie“ op. 100, sowie der „Deutschen Meßkantate“ für Soli, Chor, Orchester und Orgel op. 178. Neuhofer hatte sich in Linz und Oberösterreich als Komponist endgültig in größtem Maße durchgesetzt. Das spornte ihn zu unablässigem frohen Schaffen an, dem besonders viele schönste Chöre, mehrstimmige Gesänge und Lieder zu danken sind. Neuhofer begann aber auch außerhalb der Landesgrenzen als Komponist immer mehr bekannt zu werden. In Wien war Hans Wagner¬ Schönkirch unermüdlich um sein Werk bemüht; unter seiner Leitung hatte der durch seine Auslandsreisen berühmte und in seiner Qualität unübertroffene Wiener Lehrer-a-cappella-Chor größte Erfolge errungen mit op. 67 „Fest und unbeug¬ sam" (A. Träger), besonders aber mit op. 110 „Bergandacht“ (Karl Teutschmann), welchen Meisterchor der genannte Verein allein über 200 mal in Österreich, Deutschland und in der Schweiz gesungen hat; der Wiener Schubertbund unter Professor Victor Keldorfer hat die gleiche Komposition 55 mal zu Gehör gebracht, unter anderem in Budapest, Rom und Paris. Bei der Geburtstagsfeier anläßlich der Vollendung des 60. Lebensjahres von H. Wagner-Schönkirch sang der Wiener Lehrer-a-cappella-Chor unter Leitung des Jubilars mit starker Wirkung den Männerchor „Sonniges Alter“ op. 208 a (Ernest). Der Wiener Männergesang¬ verein ehrte das Andenken an Dr. Karl Teutschmann, den im August 1928 ver¬ storbenen Dichterfreund Neuhofers, durch die Aufführung des Chores „Lob der Erde“ op. 199 b (Worte von Teutschmann), der Wiener Lehrer-a-cappella-Chor brachte den Männerchor „Die harte Zeit“ op. 199 a (Stephani) im großen Musik¬ vereinssaal in Wien zur Uraufführung; nach der ersten Wiederholung durch den Linzer „Einklang“ sang dieses Werk mehrmals mit nachhaltigem Eindruck die Dresdner Liedertafel unter Karl Pembaur, sowie der „Münstersche Männer¬ gesangverein“ in Münster/Westfalen, dem Neuhofer den Männerchor „Blick ins Dunkel“ op. 202 c (Worte von Arthur Fischer-Colbrie) widmete. Noch größer als der Erfolg der weltlichen Werke Neuhofers war der Wider hall seiner Kirchenmusik. Die „Deo gratias-“ und „Asperges me“-Messe wurde im Stephansdom in Wien unter Domkapellmeister August Weirich gesungen, die letztere auch in der Mariahilferkirche unter Konzertdirektor N. Nilius. Der Nach¬ folger Weirichs im Amt des Wiener Domkapellmeisters, Ferdinand Habel, nahm sich der kirchlichen Werke des oberösterreichischen Komponisten mit der gleichen herzlichen Wärme an, wie es bei den weltlichen Wagner-Schönkirch tat. Habel dirigierte zu seinem Amtsantritt im Dom die eben in der Universal-Edition er¬

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